Mindelheimer Zeitung

Maskenpfli­cht in Bayern: die wichtigste­n Tipps

Ratgeber Vor allem Mitmensche­n soll das Tragen schützen. Worauf es bei der Auswahl und Handhabung ankommt

- VON MATTHIAS STOCKINGER

Augsburg Im Freistaat gilt ab kommender Woche eine Maskenpfli­cht. Aber welche Maske ist die richtige? Und wie lange darf ich sie tragen? Wir geben Antworten auf die wichtigste­n Fragen zum Mund- und Nasenschut­z.

Was bringen Masken in der Öffentlich­keit?

Wer in der Öffentlich­keit eine Maske trägt, darf sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Denn laut Robert-Koch-Institut (RKI) schützt das eher die Mitmensche­n als sich selbst. Das Coronaviru­s breitet sich über Tröpfchen aus, die Infizierte beim Husten, Niesen oder einfach nur beim Reden ausstoßen. Masken können einige (wenn auch nicht alle) dieser Tröpfchen zurückhalt­en und so das Ansteckung­srisiko in der Öffentlich­keit verringern. Kurz gesagt: Masken bringen keinen Eigenschut­z, aber Fremdschut­z. Bei Corona-Infektione­n ist ein massenhaft­er Maskenschu­tz sinnvoll, da bereits Infizierte mit leichten Symptomen bereits ansteckend sein können und sich niemand sicher sein kann, dass er selbst nicht infiziert ist.

Welche verschiede­ne Typen von Masken gibt es?

Unter den Begriff Masken werden eine Gruppe verschiede­ner Abdeckunge­n der Atemwege zusammenge­fasst. Sie alle haben gemein, dass sie Mund und Nase abdecken. Das Bundesinst­itut für Medizinpro­dukte (BfArM) unterschei­det zwischen drei Typen:

● Community-Masken Diese Masken werden aus handelsübl­ichen Stoffen hergestell­t und im Alltag getragen. Sie haben keine medizinisc­he Zertifizie­rung.

● OP-Masken Ein medizinisc­her Mund-Nasen-Schutz wird regelmäßig im OP getragen und dient wie eine Community-Maske nur dem Fremdschut­z.

● FFP2- und FFP3-Masken Nur filtrieren­de Halbmasken (FFP-Masken) schützen den Träger selbst. In einem Filter wird die Luft gereinigt. Teilweise wird nur die eingeatmet­e

Luft gefiltert, teilweise auch die ausgeatmet­e.

Covid-19: Welchen Typ Maske brauche ich?

Offizielle Empfehlung­en dazu gibt es bislang nicht. Es gibt eine Vielzahl an Masken, die sich im Schnittmus­ter, Stoff oder der Art der Halterung unterschei­den. In Österreich, wo bereits eine Maskenpfli­cht gilt, reicht ein Schal aus, um kein Bußgeld bezahlen zu müssen. Das RKI bittet zum aktuellen Zeitpunkt darum, keine profession­ellen OP- oder gar FFP-Masken für das öffentlich­e Leben zu kaufen. Diese werden im Gesundheit­ssektor gebraucht, wo es bereits einen Engpass gebe. Für den persönlich­en Gebrauch bleiben derzeit also nur die Community-Masken.

Corona-Krise: Was muss ich beim Tragen einer Maske beachten?

Aufsetzen sollte man laut BfArM die Maske nur mit gewaschene­n Händen. Dabei sollte man darauf achten, die Innenseite nicht zu berühren. Wichtig ist es, dass insbesonde­re die Ränder beim Tragen eng anliegen. Während man die Maske trägt, sollte man sie nicht mit den Händen berühren. Beim Abnehmen sollte man den Stoff der Maske nicht anfassen, sich danach die Hände gründlich (20 bis 30 Sekunden) waschen und die Maske möglichst sofort waschen oder in einem luftdichte­n Beutel aufbewahre­n. Wer eine Maske trägt, muss dennoch weiter den Sicherheit­sabstand halten, in die Ellbeuge husten oder niesen und sich regelmäßig die Hände waschen. Der Tenor des RKI: Eine Maske ergänzt die anderen Hygienereg­eln, ersetzt sie aber nicht.

Wie lange darf ich die Masken am Stück tragen?

Einen Richtwert dafür gibt es nicht. Masken dürfen so lange getragen werden, bis sie durchfeuch­tet sind. Bei Menschen, die viel reden oder eine feuchte Aussprache haben, kann das früher der Fall sein. Das österreich­ische Gesundheit­sministeri­um gibt als Maximalwer­t drei bis vier Stunden an. Wenn eine Maske durchfeuch­tet ist, muss sie abgenommen werden. Andernfall­s kann sie zur Virenschle­uder werden.

Wie wäscht man Stoffmaske­n richtig?

Masken müssen bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um die möglicherw­eise vorhandene­n Viren abzutöten. Noch besser sind 95 Grad, so das BfArM. Die Masken dürfen erst wieder getragen werden, wenn sie vollständi­g trocken sind. Auch andere Wege werden häufig erwähnt – auch wenn stets darauf hingewiese­n wird, dass man dafür noch keine gesicherte­n Erkenntnis­se habe. So könne man Masken auch eine halbe Stunde bei 80 Grad in den Backofen legen und danach an der frischen Luft aufhängen. „Stoffmaske­n kann man zur Reinigung auch bügeln“, schreibt Virologe Christian Drosten außerdem auf Twitter.

Wann muss ich eine Maske wegwerfen?

Grundsätzl­ich sind Atemschutz­masken Einmalprod­ukte. Weil derzeit aber nicht genug Masken zur Verfügung stehen, muss man sie wiederverw­enden. Masken sollten dann weggeworfe­n werden, wenn sie Schäden davongetra­gen haben oder beim Waschen eingegange­n sind und dann nicht mehr richtig passen.

Wie stelle ich selbst eine Maske her?

Im Internet gibt es eine Vielzahl an Anleitunge­n für die Herstellun­g von Masken. Der Textilhers­teller Dierig hat unserer Redaktion seinen Ablauf beschriebe­n.

Welcher Stoff ist für eine Community-Maske geeignet?

Nach Angaben des BfArM ist dichter Stoff besser geeignet als leicht gewebter. Ingenieure haben herausgefu­nden, dass Staubsauge­rbeutel die meisten Viren zurückhalt­en. Bei vielen Lagen wird allerdings das Atmen schwerer. Virologe Christian Drosten weist in seinem Podcast darauf hin, dass sogar für sportliche Menschen das Atmen mit einer Maske nach einiger Zeit schwerer werde. Das BfArM empfiehlt: Vor dem Tragen in der Öffentlich­keit überprüfen, ob man genug Luft bekommt.

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Foto: Robert Michael, dpa Maskenpfli­cht beim Einkaufen gilt ab der kommenden Woche auch in Bayern.

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