17 Tote bei Amoklauf in Kanada
Polizei jagt Mann zwölf Stunden lang
Ottawa Die beschauliche Region Nova Scotia im Osten Kanadas ist Schauplatz einer der schlimmsten Gewalttaten in der Geschichte des Landes geworden: Mindestens 17 Menschen, einschließlich des 51 Jahre alten Tatverdächtigen, kamen bei dem mutmaßlichen Amoklauf am Sonntag ums Leben. Unter den Opfern befinden sich zwei Kinder und eine Polizistin. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sprach von einem Akt „wahnwitziger Gewalt“. Es würden noch mehr Opfer befürchtet, sagte Ermittler Chris Leather am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz.
Am Sonntagmittag war der 51-Jährige an einer Tankstelle in dem Ort Enfield von der Polizei gestellt worden. Er wurde dabei getötet. Die Ermittlungen befinden sich der Polizei zufolge noch in einer frühen Phase. Fest steht: Per Notruf hatte die Royal Canadian Mounted Police Hinweise auf einen bewaffneten Angreifer in der Ortschaft Portapique rund 130 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Halifax erhalten – in einem Haus und auf dem umliegenden Grundstück seien mehrere Leichen entdeckt worden. Dies führte zu einer zwölfstündigen Verbrecherjagd durch Nova Scotia.
Opfer seien an mehreren Tatorten in der Atlantik-Provinz gefunden worden. An einigen Stellen seien Feuer auf Grundstücken gelegt worden. Laut Radio Canada zog sich die Verfolgungsjagd über mehr als 100 Kilometer hin. Zum Motiv des mutmaßlichen Täters machten die Ermittler bislang noch keine Angaben. Vieles deute darauf hin, dass das Blutbad geplant und auch Menschen getötet worden seien, die der Verdächtige nicht gekannt habe, hieß es. Radio Canada zufolge benutzte der Mann bei seiner Flucht mehrere Autos, darunter auch ein Polizeifahrzeug.