Sportlerehrung per Post
Ehrung 176 Einzelsportler und 46 Mannschaften werden für ihre sportlichen Erfolge aus dem vergangenen Jahr geehrt – nur auf anderem Wege
Der Landkreis zeichnet auch in diesem Jahr seine erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler aus. Doch in Corona-Zeiten erfolgt die Sportlerehrung per Post.
Mindelheim Sie ist eine lieb gewonnene Tradition und bei den Sportlern im Unterallgäu äußerst beliebt: Die Ehrung ihresgleichen durch den Landkreis Unterallgäu im Frühjahr, bei der es dann für sportliche Erfolge und Leistungen die Landkreismedaille gibt. Seit über 40 Jahren wird diese Tradition im Landkreis Unterallgäu gelebt, egal, wer gerade das Amt des Landrates innehat.
In diesem Jahr nun hätte HansJoachim Weirather ein letztes Mal in seiner Amtszeit die erfolgreichen Unterallgäuer Sportler des vergangenen Jahres zum Ehrungsabend ins Mindelheimer Forum geladen, ihnen die Medaille überreicht und sie am Ende des Abends mit einem Büffet verköstigt. Auch ein Überraschungsgast aus der Welt des Sports hätte wieder auf der Bühne gestanden, über seine Karriere gesprochen und am Ende sämtliche Autogrammund Fotowünsche erfüllt. Doch ein unsichtbarer Gegner grätschte in diesem Jahr gehörig dazwischen: Wegen der Corona-Pandemie wurde der Ehrungsabend erstmals in der Geschichte der Sportlerehrung gestrichen. Auf ihre Medaillen und Urkunden aber müssen die Einzelsportler und Mannschaften jedoch nicht verzichten. Die wurden eben nun auf dem Postweg an die 176 Einzelsportler und 46 Mannschaften aus dem Unterallgäu verschickt. „Auch wenn unsere Sportlerehrung nicht stattfinden kann, so heißt das nicht, dass die tollen Leistungen der Unterallgäuer Sportler in Vergessenheit geraten“, betont Landrat Weirather.
„Viele Ergebnisse waren wieder herausragend. Wir haben Deutsche und Bayerische Meister und mit dem Schützen Erich Huber sogar ei
Weltmeister in unseren Reihen.“Umso bedauerlicher sei es, dass die Sportlerehrung dieses Jahr nicht wie gewohnt stattfinden konnte, sagt Landrat Weirather. „Die Veranstaltung war auch deshalb etwas ganz Besonderes, weil wir immer einen herausragenden Ehrennen gast gewinnen konnten.“In den vergangenen Jahren gratulierten etwa Eishockeyprofi Patrick Reimer, der herausragende Skispringer
Sven Hannawald oder die Top-Biathleten Michael Greis und Uschi Disl den Unterallgäuer Sportlern zu ihren Leistungen. Auch in diesem
Jahr hätte es wieder einen solchen Ehrengast gegeben. Der Name bleibt jedoch geheim. Vielleicht hat der oder die Betreffende ja auch im kommenden Jahr Zeit, um den Unterallgäuer Sportlern persönlich zu gratulieren.
Neben den Athleten zeichnet der Landkreis auch immer wieder langjährige ehrenamtliche Funktionäre aus. Diesmal sind dies Sandra Zacher-Schweigert vom TV Türkheim, Brigitte Saitner vom TSV Lautrach/Illerbeuren, Rudolf Dreyer vom TSV 1862 Babenhausen sowie Angelika und Reinhard Freiberger vom Schützen-Gau Mindelheim. Geehrt werden auch Willi Greiner und Siegfried Kratz vom TSV Bad Wörishofen: Beide haben bereits 55 das Sportabzeichen abgelegt.
Dass es die Sportlerehrung in diesem Jahr eben nicht in der bewährten Form gibt, akzeptieren die Sportler. Zumal es für die meisten auch nicht der erste Ehrungsabend gewesen wäre. Zwar gibt es, zumeist junge Sportler, die Anfang April ihre Premiere auf der Bühne gefeiert hätten – so etwa der junge Gewichtheber David Lutzenberger aus Hasberg oder die Hip-Hop-Tänzerin Penelope Pflaum aus Mindelheim. Doch angesichts der aktuellen Lage hat man Verständnis.
„Unter diesen Umständen ist das natürlich vollkommen nachzuvollziehen“, sagt Sandra ZacherSchweigert. Die Türkheimerin, die früher als Leichtathletin mehrmals geehrt wurde, wäre heuer erstmals als Funktionärin ausgezeichnet worden. Schade findet sie es dennoch, vor allem vor dem Hintergrund, dass es die letzte Sportlerehrung in der Ära von Landrat Weirather gewesen wäre. Die Ehrung per Post hat sie bereits erhalten.