Corona: Was Ärzte beachten sollten
Pandemie II Der Ärztliche Kreisverband gibt Empfehlungen an die niedergelassenen Kollegen
Mindelheim Wie sollen sich niedergelassene Ärzte in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus verhalten? Der Ärztliche Kreisverband Memmingen-Mindelheim hat dazu Empfehlungen erarbeitet.
Trotz aller Corona-Gefahr sehen sich die Mediziner in der Pflicht, auch weiterhin für chronisch kranke Patienten da zu sein. Um das Risiko für die Ärzte und ihre Mitarbeiter möglichst gering zu halten, wird ein festes Vorgehen empfohlen. Eine telefonische Beratung bleibe „essenziell“. Die telefonischen Kontakte sollten die Ärzte nicht allein ihren medizinischen Fachangestellten überlassen. Wie sollten die Ärzte mit Patienten verfahren, die klinisch leicht erkrankt sind, aber ansonsten keine Vorerkrankungen aufweisen? Sie sollten in Quarantäne geschickt werden, dabei aber unbedingt melden, wenn sich die Symptome verschlechtern. Das sei besonders wichtig, weil es auch bei jungen Patienten zu schwerem Verlauf der Krankheit kommen kann.
Chronisch Kranke mittleren Alters, die etwa an Asthma, Diabetes oder einer Krebserkrankung leiden, sollten einen Abstrich erhalten, rät der Kreisverband. Auch Patienten aus „systemrelevanten Berufen“sollten im Zweifel großzügiger behandelt werden. Besonderes Augenmerk sollten die Ärzte auf ältere Patienten legen und Covid-19-Symptome aufweisen. Dort sollte möglichst frühzeitig mit einem Abstrich Klarheit geschaffen werden, ob eine Infektion vorliegt.
Die hausärztlichen Kollegen sollten den Kontakt zu ihren Patienten in den Altenheimen halten. Regelmäßige telefonische Abfrage des Gesundheitszustands empfiehlt der Kreisverband. Hausbesuche sollte es nur noch in Notfällen geben.
Oberstes Ziel müsse es sein, ältere Patienten, die Symptome zeigen, möglichst frühzeitig im Pflegeheim zu isolieren.