Das tut man nicht!
Unsitte Viele machen es, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Und mehr Männer als Frauen. Und es gibt sogar einen Tag für das Nasenbohren
Berlin Manche tun es heimlich. Wer dabei entdeckt wird, schämt sich. Es geht ums In-der-Nase-Bohren. Dem Drang des höchst privaten Vorgangs des Popelns sollte man in diesen Tag erst recht widerstehen. Wegen des Coronavirus warnen Mediziner davor, sich häufig ins Gesicht
zu fassen und so die Viren zu verbreiten. Für Allgemeinmedizinerin Sabine Gehrke-Beck von der Berliner Charité „ein Grund, mit dem Nasenbohren zu pausieren“. Trotzdem wird am Donnerstag der „Internationale Tag des Nasenbohrens“begangen, dessen Ursprung – wie bei manch anderem kuriosen Gedenktag auch – im Dunkeln liegt.
Abgesehen davon kommt die Wissenschaft zu erstaunlichen Erkenntnissen, was das Popeln angeht. Wenig überraschend: Am liebsten bohren Menschen in der Nase, wenn sie sich unbeobachtet glauben – etwa allein zu Hause. Eine Sonderstellung nimmt das eigene Auto ein. Der Klassiker: Popeln beim Warten an der roten Ampel. Übrigens: Mehr Männer als Frauen popeln in der
Nase. Zu diesem Ergebnis kommt Autor Christoph Drösser, der für sein Buch „Wie wir Deutschen ticken“diverse Umfragen ausgewertet hat. Demnach bohren hierzulande 62 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen in der Nase, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Wer zu oft und zu lange bohrt, verursache Verletzungen an den Schleimhäuten, sagt Michael Deeg vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Diese offenen Wunden schließen sich und es entstehen Krusten. Und dann will man erst recht bohren. Zudem können schmutzige Finger – nicht nur in Zeiten des Coronavirus – Keime oder Bakterien in die angeschlagene Schleimhaut transportieren. Die Nase entzündet sich.