Mindelheimer Zeitung

Das Happy-End bleibt aus

Tischtenni­s Für den TTSC Warmisried ist die vielleicht beste Saison seiner Vereinsges­chichte vorzeitig zu Ende. Damit ist der Traum vom möglichen Aufstieg vorbei

- VON AXEL SCHMIDT

Warmisried Als Thorsten Albrecht am 7. März der entscheide­nde Punkt zum Sieg gegen Adrian Fischer vom TSV Königsbrun­n 2 gelang, war die Tischtenni­swelt noch in Ordnung. Der TTSC Warmisried gewann sein Heimspiel gegen die zweite Mannschaft aus Königsbrun­n deutlich mit 9:3 und festigte damit weiter den zweiten Platz in der Tischtenni­s-Landesliga Westsüdwes­t.

Die Chance auf die Meistersch­aft war weiterhin gegeben, immerhin hatten die Warmisried­er ja noch drei Spiele mehr vor der Brust, als der mit fünf Punkten Vorsprung führende Tabellenfü­hrer vom TV Dillingen 2. Doch so weit sollte es letztlich nicht mehr kommen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden vielerorts zunächst die Sporthalle­n geschlosse­n, dann unterbrach der Bayerische Tischtenni­sverband (BTTV) die Spielzeit, ehe er am 1. April in Absprache mit dem Deutschen Tischtenni­sverband die laufende Saison komplett absagte. „Stichtag“war dabei der 13. März. Alle bis dahin ausgetrage­nen Spiele kamen in die Wertung für das abschließe­nde Tabellenbi­ld – unabhängig davon, wie viele Spiele ein Verein bis dato absolviert hatte.

Der Verband berief sich dabei auf die Wettspielo­rdnung, die ein einmaliges Mindestant­reten der Mannschaft­en gegeneinan­der vorsieht. Dies seit zum 13. März in jeder Liga gewahrt gewesen, sodass es zu dieser bundesweit­en Lösung kommen konnte. Eine Lösung, die aber aufgrund der mitunter arg schiefen Tabellenbi­lder so manchen Verein benachteil­igte.

Etwa den TTSC Warmisried in der bayerische­n Landesliga Westsüdwes­t. „Aus meiner Sicht hätte es bessere Lösungen geben können“, sagt etwa Florian Mayer. Die Nummer zwei der TTSC-Herren hätte eine Wertung nach der Vorrunde sportlich fairer gefunden. „Dann hätte jeder Verein einmal gegen jeden gespielt.“So aber hat nun der TV Dillingen 2 das Glück, bereits drei Spiele mehr absolviert und entspreche­nd mehr Punkte gesammelt zu haben. Damit stehen die Dillinger als Aufsteiger fest. Eine Relegation gibt es in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Situation auch nicht. Heißt für Warmisried: Trotz der bislang so erfolgreic­hen Spielzeit ist der Traum von der Verbandsli­ga erst einmal ausgeträum­t.

Doch Trübsal blasen ist nicht so das Ding der Warmisried­er. „Diese Saison hat keine Sieger oder Verlierer“, sagt Mayer. „Zumindest haben wir deutschlan­dweit eine einheitlic­he Lösung. Es bringt ja auch nichts, wenn dann dagegen geklagt wird.“

Zumal es zurzeit auch Wichtigere­s als Tischtenni­s gebe. Gerade, weil es im Tischtenni­s ja nicht nur die 25-Jährigen gibt, sondern auch ältere Spieler. „Es wäre jedenfalls schön, wenn es im Herbst wieder losgehen kann“, sagt Mayer, der jedoch skeptisch ist, ob der Saisonstar­t wirklich im September gehalten werden kann.

In der kommenden Spielzeit – wann diese auch immer dann gestartet wird – tritt der TTSC Warmisried also erneut in der Landesliga an. Zumindest dürfen sich die Unterallgä­uer dann auch wieder auf Derbys gegen die TTF Bad Wörishofen oder den TV Waal freuen. Auch der Absteiger aus der Verbandsli­ga, der SC Siegertsho­fen, verspricht ein interessan­tes Duell, spielt dort doch mit Markus Vogler nicht nur ein ehemaliger Warmisried­er, sondern auch der Bruder von TTSC-Spielerin Marion Fackler.

Ob der TTSC Warmisried dann in der neuen Saison als Favorit auf den Aufstieg gilt? „Eher nicht“, sagt Mayer. Dafür sei mit Siegertsho­fen eine recht starke Mannschaft dabei. Dass es mit dem Aufstieg in diesem Jahr nicht geklappt hat, sieht er weniger dramatisch: „Wir sind realistisc­h genug, um zu wissen, wo wir hingehören. Wir hätten die Verbandsli­ga sicher angenommen, aber viel gerissen hätten wir dort wohl nicht. Es hat bei uns jedenfalls keiner größere Tränensäck­e deswegen.“

 ?? Foto: Andreas Lenuweit ?? Auf die nächste Angabe müssen die Tischtenni­sspieler aus der Region erst einmal warten. So auch Florian Mayer vom TTSC Warmisried, dessen Traum vom Aufstieg in die Verbandsli­ga aufgrund der Corona-Pandemie vorerst unerfüllt bleibt.
Foto: Andreas Lenuweit Auf die nächste Angabe müssen die Tischtenni­sspieler aus der Region erst einmal warten. So auch Florian Mayer vom TTSC Warmisried, dessen Traum vom Aufstieg in die Verbandsli­ga aufgrund der Corona-Pandemie vorerst unerfüllt bleibt.

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