Sturm: Freue mich offen oder gar nicht
Ettringer Bürgermeister fühlt sich diffamiert
Ettringen Mit Bestürzung und Empörung hat Ettringens Bürgermeister Robert Sturm darauf reagiert, dass ihm im MZ-Hintergrundbericht „Weichenstellungen im Wertachtal“von einem „Parteifreund“unterstellt wurde, dass er sich „klammheimlich“über die Wahlschlappe des CSU-Landratskandidaten Rainer Schaal gefreut habe. Wer ihm solche Charaktereigenschaften unterstelle, wolle offenbar seine „Persönlichkeit herabwürdigen“, was dazu geeignet sei, ihn in der Öffentlichkeit „zu diffamieren“.
Ein langjähriger CSU-Kommunalpolitikers hatte über Sturm gesagt: „Der platzt fast vor Genugtuung. Ein so schlechtes Ergebnis hätte die Kreis-CSU mit Sturm als Kandidat aus der Region nicht kassiert.“Damit spielte der CSU-Mann auf die deftige Wahlschlappe der CSU bei der Landratswahl an. CSU-Kandidat Schaal war der ausdrückliche „Wunschkandidat“von CSUKreischef Pschierer. Es gibt Stimmen in der KreisCSU, die darin einen Fehler erkannt haben wollen, der den Christsozialen mit Sturm als Kandidat erspart geblieben wäre.
Sturm machte seinem Ärger in über diese Aussage in der jüngsten Gemeinderatssitzung Luft: „Hämische Freude gehört nicht zu meinen Charaktereigenschaften“, betonte Sturm: „Ich freue mich offen und ehrlich oder gar nicht. Über das Scheitern Herrn Schaals habe ich mich nicht gefreut“, betont Sturm. Schadenfreude, noch dazu über den „Misserfolg der eigenen Mannschaft“
„Wenn Dich die Lästerzunge sticht, so lass Dir dies zum Troste sagen, die schlecht’sten Früchte sind es nicht, woran die Wespen nagen.“
Robert Sturm zitierte aus einem Gedicht als Reaktion auf die Aussagen aus CSU-Kreisen
gehöre ganz bestimmt nicht zu seinen schlechten Eigenschaften.
Auch wenn er in seiner Zeit als „Person des öffentlichen Lebens“schon „einige Derbheiten“habe gefallen lassen müssen, so habe er eine „derartige Verfälschung meines Charakters noch nicht erlebt“, wetterte Sturm. Dies könne und wolle er so nicht in der Öffentlichkeit stehen lassen, da es „nicht nur meine Person herabsetzt, sondern auch geeignet ist, mein Bürgermeisteramt zu untergraben und mich innerhalb der CSU als verschlagenen Menschen zu diskreditieren“.
So könne er jetzt auch verstehen, warum „viele meiner Kollegen nicht mehr das Amt ausüben wollen, da sie es leid sind, durch Unterstellungen und Gerüchte öffentlich verleumdet zu werden“.
Zudem habe es sich bei der „informellen Zusammenkunft“am Sonntag nicht wie dargestellt um ein Treffen der „Fraktionsvorsitzenden“gehandelt, sondern um ein „vom Gesetz gedecktes Treffen“der Vorsitzenden der in Ettringen vertretenen Wählergruppen zur organisatorischen Vorbereitung der konstituierenden Sitzung des neugewählten Gemeinderates am 4. Mai.