Atemschutz für bekennende Türkheimer
Corona Im Türkheimer Siebenschwabenhaus gibt es die „Sieben-Schwaben-Masken“
Türkheim Blümchenstoff für die Dame, Hemdenstoff für den Herrn, Mickymaus für die Kleinsten: Dem Design der heiß begehrten Atemschutzmasken aus Stoff sind keine Grenzen gesetzt. Jeder braucht sie jetzt, wo sie Pflicht geworden sind. Besonders schöne, von Hand gefertigte Masken können derzeit im Siebenschwabenhaus in der Türkheimer Maximilian-Philipp-Straße in Türkheim angeschaut und erworben werden. Alle sind individuelle Einzelstücke. Bei einigen wird sogar die Waschanleitung mitgeliefert. Eine Maske kostet je nach Modell und Ausführung zwischen acht und zehn Euro.
Profis wissen es längst: Es gibt die „Gesichtsform-Modellierten“und die „mit den Falten zum Aufklappen“. Die verschiedenen Formen und Größen der Masken passen sich jedem Gesicht an. Lange Bindebänder werden durch eine Gummibandschlaufe
hinter den Ohren ersetzt, und fast alle Masken haben einen eingearbeiteten, dünnen und waschbaren Alu-Draht, damit das gute Stück nicht von der Nase herunter rutscht, wenn man redet oder schwitzt.
Vier Familien sind derzeit mit der Herstellung dieser Masken auf privater Basis beschäftigt. Auf dem Türkheimer Biomarkt in der Woche vor der Maskenpflicht gab es den ersten Testlauf. Mit Erfolg: 180 Stück seien verkauft worden, erzählt Alexandra Werner. Vor allem für ältere Mitbürger sei ein Besuch auf dem Biomarkt einfacher als im Internet zu suchen. Aber den NetzAuftritt der Türkheimer Masken gibt es natürlich auch.
Alexandra Werner (52) ist Malerin und Künstlerin, die, wie auch die anderen vier im Team, die SiebenschwabenhausGalerie am Laufen hält. 65 kunsthandwerklich Schaffende aus der Region vom Bodensee bis zum Starnberger See, von Augsburg
bis Marktoberdorf stellen ihre Werke in der Türkheimer Galerie zum Verkauf. Einige haben hier eigene Ateliers und Produktionsstätten. In ihrer zehnjährigen Geschichte hat sich die Galerie nicht nur räumlich vergrößert. Es gibt Ausstellungen auch auswärtiger Künstler und immer genug Publikum: das erste Stockwerk in dem schönen alten Gebäude gehört der VHS Türkheim mit Büro und Veranstaltungsraum.
Es war also naheliegend, mit künstlerischem Anspruch in die Atemschutzmasken-Produktion einzusteigen. Seit dem Wochenanfang ist die Galerie im Siebenschwabenhaus nach langer Corona-Schließung wieder für Besucher zu den gewohnten Öffnungszeiten zugänglich, natürlich mit allen geforderten Vorsichtsmaßnahmen. Wer auf diesen Tag warten wollte, konnte sich schon mal die verschiedensten Masken-Modelle in den Schaufenstern der Galerie angucken. Um die 200 Exemplare sind derzeit vorrätig und warten auf Käuferinnen und Käufer. Und der Nachschub läuft.
Kundin Franziska Flade aus Bad Wörishofen sagte, dass ihr besonders die schönen Stoffe und Farben der Sieben-Schwaben-Masken gefallen würden. Für sich und ihren Mann hatte sie die Qual der Wahl beim Aussuchen. Und das gute Gefühl, etwas für die heimische Produktion und Wirtschaft getan zu haben.