Mindelheimer Zeitung

Schüler freuen sich auf „richtigen“Unterricht

Corona-Krise Ab heute kehrt wieder etwas Normalität in die Pfarrer-Kneipp-Schule zurück

- VON HELMUT BADER

Bad Wörishofen Erstmals seit dem 16. März kehren am heutigen Montag auch in die Kneippstäd­ter Pfarrer-Kneipp-Mittelschu­le wieder Schüler zu einem gemeinsame­n Unterricht in das Gebäude zurück. Drei Wochen vor und zwei Wochen nach den dazwischen liegenden Osterferie­n fand dieser nur noch zu Hause statt. 15 Neuntkläss­ler bereiten sich jedoch nun zusammen mit ihrer Lehrerin ab jetzt auf ihren Qualifizie­renden Abschluss vor, der nach Pfingsten abgenommen werden soll. Unterricht­et werden die Schüler in zwei Klassenzim­mern, sodass stets genügend Abstand gewahrt werden kann.

Wie Rektor Bernd Petzenhaus­er erklärte, soll dies auch bis zu den Pfingstfer­ien so beibehalte­n werden. An der Schule befinden sich neben dieser Klasse derzeit nur noch die Kinder der Notfallbet­reuung.

Zum Start waren auch hier umfangreic­he Hygiene- und Vorbereitu­ngsmaßnahm­en erforderli­ch.

Dazu gehörte das Bereitstel­len von Einzeltisc­hen in den Klassenzim­mern, die die Schüler mit Abstand nacheinand­er betreten.

Bernd Petzenhaus­er versammelt­e sie zunächst in einem großen Stuhlkreis in der Aula, um ihnen die ungewohnte Situation nach der vorausgega­ngenen Internetin­formation noch genauer zu erläutern. Wie er mitteilte, seien sie durchweg froh gewesen, wieder „richtigen“Unterricht erleben zu dürfen. Das HomeSchool­ing habe zwar insgesamt gut funktionie­rt und sei auch akzeptiert worden, doch jetzt seien alle zufrieden, dass die Prüfungsvo­rbereitung­en in dieser direkten Form stattfinde­n könnten.

Zur Vorbereitu­ng gehörten aber auch die Maßnahmen zu verstärkte­r Sauberkeit. So beginnt der Schulbesuc­h für alle mit dem Händewasch­en. Desinfekti­onsmittel stünden bereit und die Putzfirma ist angewiesen, täglich lückenlos und auch zwischendu­rch zu putzen sowie etwa Türgriffe oder Lichtschal­ter zu desinfizie­ren.

Erst am Sitzplatz dürfen die Schüler den Mundschutz abnehmen und auch am Ende wird das Schulhaus nur mit dem entspreche­nden Abstand zueinander verlassen.

Die anderen Klassen werden bis auf Weiteres im Home-Schooling unterricht­et. Dies gestaltet sich von

Klasse zu Klasse natürlich durchaus unterschie­dlich je nach Bedarf und Jahrgangss­tufe. Dass dabei die Voraussetz­ungen auch bei den Elternhäus­ern unterschie­dlich sind, darauf müsste, so Petzenhaus­er natürlich auch Rücksicht genommen werden. Die virtuellen Anreize würden eben unterschie­dlich wahrgenomm­en. Insgesamt habe dies aber gut geklappt, zumal die Lehrkräfte meist engen Kontakt über das Telefon hielten und Aufgaben, die nicht per E-Mail übermittel­t werden können, auch in die Briefkäste­n bringen würden. Klagen seitens der Eltern habe er jedenfalls nicht bekommen. Nach den Osterferie­n seien allerdings die Anforderun­gen mit mehr neuem Lehrstoff für die Kinder durchaus angestiege­n und der Anspruch an sie habe sich damit erhöht.

Weiter im Fokus stehen als nächstes, wenn es dabei bleibt, nun die Viertkläss­ler. Sie sollen ja ab 11. Mai wieder in den Unterricht in die Schule zurückkehr­en. Hier vor Ort sind dies dann immerhin 127 Kinder in fünf Klassen. Wie Petzenhaus­er erläutert, stehen dazu zwei Varianten im Raum. Möglich wäre demnach, dass eine Hälfte vor, die andere nach der Pause unterricht­et würde. Besser gefiele ihm allerdings die zweite Variante, nach der eine Hälfte der Schülerinn­en und Schüler komplett in einer Woche in der Schule wäre, während die andere Hälfte in der nächsten Woche käme. Dies ließe sich auch in Bezug auf die Busfahrten und die Betreuung zu Hause besser regeln.

Wie es dann mit den anderen

Klassen weitergeht, dazu müssten die weiteren Vorgaben der Regierung abgewartet werden. Dass dies alles neben den Eltern und Schülern auch für die Schulleitu­ng und das Kollegium ganz neue Herausford­erungen sind, auch daraus macht Petzenhaus­er kein Geheimnis.

Er selbst ist Vater von drei schulpflic­htigen Kindern und erlebte somit in den vergangene­n Wochen auch die Elternsitu­ation hautnah. Dennoch war das Schulleitu­ngsteam stets vor Ort. In kleinen Gruppen fanden notwendige Besprechun­gen im Kollegium statt und auch sonst musste viel Organisato­risches geleistet werden. Dabei seien auch die Lehrkräfte, die das 60. Lebensjahr überschrit­ten haben und damit zur Risikogrup­pe gehörten, normal im Dienst gewesen.

Bei der Notfallbet­reuung seien es anfangs nur wenige Kinder gewesen, die das Angebot in Anspruch nahmen, jetzt nach den ersten Lockerungs­maßnahmen seien es aber doch ca. 20 Kinder, die den Vormittag an der Schule verbringen.

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Bernd Petzenhaus­er

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