Der Rat setzt Zeichen
Ungewöhnlich deutlich hat Bad Wörishofens Geistlichkeit zu Beginn der neuen Amtsperiode des Stadtrates von Bad Wörishofen auf einen friedvolleren Umgang miteinander gedrungen. Die vergangenen sechs Jahre, geprägt von teils heftigem Dauerstreit zwischen Bürgermeister Paul Gruschka (FW) und der Stadtratsmehrheit, haben Gräben hinterlassen, die erst noch zugeschüttet werden müssen.
Bad Wörishofens neuer Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) hat in seiner ersten Sitzung Aufbruchsstimmung verbreitet und mehrfach den Gemeinsinn beschworen. Die große Mehrheit im Rat scheint er dabei auf seiner Seite zu haben. Das machte sich auch in den ersten Abstimmungsergebnissen bemerkbar. Obwohl nun sieben Gruppierungen am Ratstisch sitzen, darf die CSU mit Michaela Bahle-Schmid auch die Dritte Bürgermeisterin stellen, die Christsozialen erhielten zudem so gut wie alle Schlüsselreferate.
Im Gegenzug stellte der neue Rat die Fraktion der Freien Wähler mit dem ehemaligen Bürgermeister Gruschka praktisch kalt. Mehr als ein Referat sprang nicht heraus, der Großteil der FW-Kandidaten hatte bei den Wahlen im Rat das Nachsehen, auch bei der Frage nach den Bürgermeister-Stellvertretern.
Daniel Pflügl von den Grünen ist künftig der zweite Mann hinter dem neuen Bürgermeister Stefan Welzel. Dass „die Chemie“zwischen Pflügl und Welzel stimmt, hatte schon Grünen-Sprecherin Doris Hofer bemerkt. Michaela Bahle-Schmid (CSU) hatte Pflügl sogar selbst vorgeschlagen.
In der neuen Stadtspitze Bad Wörishofens dürfte sich die Hoffnung der Geistlichkeit auf friedlichere Zeiten also erfüllen.