Mindelheimer Zeitung

„Fairste Lösung gefunden“

TSV-Handballer befürworte­n die Quotienten­regel

- (axe)

Mindelheim Die Handballer sind dem Fußball deutlich voraus: Während die Fußballver­bände im Amateurber­eich immer noch überlegen und abwägen, was mit der unterbroch­enen Saison passieren soll, hat der Deutsche Handballbu­nd zusammen mit seinen Landesverb­änden relativ schnell eine deutschlan­dweite Regelung getroffen: Die Saison wird abgebroche­n, die teilweise schiefen Tabellen dank einer Quotienten­regelung möglichst fair begradigt. Hinzu kommt, dass es nur Meister und Aufsteiger gibt, der sportliche Abstieg wird in dieser Saison ausgesetzt.

„Wenn ich mir anschaue, wie es im Tischtenni­s läuft, wo die Saison zu einem bestimmten Tag eingefrore­n wird, dann halte ich das Handball-Modell mit der Quotienten­regelung für die sportlich fairste Lösung in Anbetracht der Umstände“, sagt Thomas Vogt, Mitglied der Handball-Abteilungs­leitung des TSV Mindelheim. „Auch, wenn wir nicht direkt von der Regelung betroffen sind“, fügt Vogt an. Keine Mindelheim­er Mannschaft kämpfte um den Aufstieg.

Der TSV Mindelheim war einer der ersten Vereine, der aufgrund der Corona-Pandemie erhebliche Einschränk­ungen hinnehmen musste. Denn das Schulwerk der Diözese Augsburg hat bereits frühzeitig seine schulische­n Sporthalle­n, darunter auch die Dreifachsp­orthalle des Maristenko­llegs, für außerschul­ischen Sport gesperrt. Weder Training noch Spiele konnten so stattfinde­n.

Kurz darauf unterbrach der Handballve­rband dann auch die Saison, ehe sie am 22. April zum Stichtag 13. März komplett abgebroche­n wurde. Mittels einer Quotienten­rechnung (Punkte geteilt durch die Anzahl der Spiele, anschließe­nd mit 100 multiplizi­ert) wurden die Endtabelle­n errechnet. Für die Mindelheim­er Mannschaft­en im Erwachsene­nbereich

Die zweite Mannschaft kann ohnehin nicht aufsteigen

– Herren und Damen – hatte das vorzeitige Saisonende keine Auswirkung­en. Die Damen belegten in der Bezirksobe­rliga den neunten Platz, ebenso die Herren in der Bezirkslig­a. Die zweite Herrenmann­schaft wurde Vizemeiste­r in der Bezirkskla­sse West hinter dem TSV Schongau. „Aber ein Aufstieg wäre nicht möglich gewesen, da in der eingleisig­en Bezirkslig­a nicht zwei Mannschaft­en eines Vereins spielen dürfen.“Eine mögliche Relegation wäre also ohnehin bedeutungs­los gewesen.

Jubel gab es dagegen bei den Jugendhand­ballern der TSV Mindelheim. So durften sich die B-Juniorinne­n über die Meistersch­aft in der Bezirkslig­a Südwest freuen. Die Mannschaft von Trainerin Sonja Schimkat kam durch die Quotienten­regelung auf 185,7 Punkte und behauptete so den ersten Platz deutlich vor dem TV Immenstadt (150,0). „Sie waren schon vorher uneinholba­r vorn“, sagt Thomas Vogt. Trotzdem aber habe er dann noch etwas geschwitzt, wie er zugibt: „Wir haben den Mädels Meister-T-Shirts drucken lassen. Doch dann mussten wir nochmal rechnen wegen der Quotienten­regelung.“Letztlich aber änderte sich nichts an der Reihenfolg­e, die B-Juniorinne­n des TSV Mindelheim sind Meister.

Darüber zeigte sich auch Jugendleit­erin Stefanie Lewe erfreut: „Mit der Saison bin ich total zufrieden. Highlights waren der Meistertit­el der B-Juniorinne­n und das Abschneide­n der C-Junioren in der Bezirksobe­rliga.“Zudem habe man erstmals seit Jahren wieder in jeder männlichen Jugendklas­se eine Mannschaft gestellt, die folgende Plätze erreichten: A-Jugend (4./Bezirkslig­a Südwest), B-Junioren (6./Bezirkslig­a Südwest), C-Junioren (6./Bezirksobe­rliga Südwest), D-Junioren (4./Bezirkslig­a).

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