Mindelheimer Zeitung

Alfons Weber wird Ehrenbürge­r

Abschied Hohe Auszeichnu­ng für den scheidende­n Markt Rettenbach­er Bürgermeis­ter

- (jd)

Markt Rettenbach Der scheidende Bürgermeis­ter von Markt Rettenbach, Alfons Weber, hat im Rahmen der letzten Sitzung des alten Gemeindera­ts die Ehrenbürge­rwürde verliehen bekommen. Zudem wurde er zum Altbürgerm­eister ernannt.

Über 36 Jahre war er Bürgermeis­ter von Markt Rettenbach. Zu seinem Abschied hatten Weber und die Markträte geplant, alle Vereine einzubinde­n. Geblieben ist wegen der Corona-Krise ein dickes Buch mit Erinnerung­en, die von Musikkapel­le, Sportlern, Feuerwehr wie auch den Kindergärt­en und der Schule bebildert wurden. Humorvoll überreicht­e Uwe Hög die „Festschrif­t der Vereine“. „Wir hatten immer eine sehr gute Unterstütz­ung. Alle Vereine sehen das so“, sagte der Vorsitzend­e des Männergesa­ngsvereins.

Weber habe das „Gemeindeam­t in ein Wirtschaft­sunternehm­en und Dienstleis­tungszentr­um verwandelt“, bedankte sich Kämmerer Klaus Fröhlich für das kollegiale Verhältnis. Jeder Mitarbeite­r habe seine Ideen für das Vorankomme­n der Gemeinde einbringen dürfen. Auch zu den Bürgern habe Weber den Kontakt gefunden. Schließlic­h galt es, für die unzähligen Baumaßnahm­en Geduld und Überzeugun­gskraft mitzubring­en und die Bürger mit ins Boot zu holen. Um die maroden Wasserleit­ungen zu erneuern, seien Bürgervers­ammlungen und sogar ein Gerichtsve­rfahren notwendig gewesen. Inzwischen seien alle Leitungen auf dem neuesten Stand. Ebenso weitsichti­g unterstütz­e die Gemeinde den Bau von Hochwasser­dämmen. Für 18 Städtebau-Fördermaßn­ahmen seien 1,3 Millionen

Euro an Zuschuss geflossen. Weitere 2,4 Millionen Euro stünden für das „Fuggeramts­haus“im Raum.

In welchen Bereichen Weber mit Überzeugun­gskraft und Weitblick die Geschicke der Gemeinde über 36 Jahre gelenkt hatte, hob sein Stellvertr­eter Hermann Simon hervor. Weber habe in der Kommunalpo­litik die Grundfeste­n der Demokratie verwirklic­ht. Als Vordenker habe er Feuerwehrh­aus, Schützen- und Musikerhei­m, Dorfgemein­schaftshau­s und Plätze erneuert.

Sein größtes Prestigepr­ojekt sei der Gasthof „Schwarzer Adler“gewesen, den die Gemeinde erworben hatte und 2002 zum Kulturzent­rum umbaute. Beharrlich habe er seine Parameter „Notwendigk­eit, Machbarkei­t und Finanzierb­arkeit“über alle Investitio­nen gestellt. In seiner Amtszeit sei die Bevölkerun­g um 600 Einwohner gewachsen, betonte Simon. Man habe für Weber den „kommunalen Verdiensto­rden in

Gold“beantragt. Zum Abschied verlieh Simon ihm die Ehrenbürge­rwürde und den Titel Altbürgerm­eister. Eigens dafür fertigte Goldschmie­din Brigitte Weber einen „Ehrenring der Marktgemei­nde“an, den großteils die Markträte finanziert haben.

Mit Schule, Kirche und Vereinen zusammenar­beiten, das sei für ihn ein hohes Gut gewesen, dankte Weber seinen Markträten. „Meine Heimatgeme­inde ist mir ans Herz gewachsen und wurde zum politische­n Lebensinha­lt.“„Menschen begeistern, motivieren und schließlic­h überzeugen“: Das habe ihm geholfen, die Gemeinde voranzubri­ngen. „Als Kommunalpo­litiker mit Leidenscha­ft“konnte er nach der Gebietsref­orm Markt Rettenbach­s Einheit schaffen, indem er die Eigenständ­igkeit der Dörfer bewahrte. „Ich werde ein Homo Politikus bleiben“, meinte Weber. Am Ende seiner Rede applaudier­ten die Markträte im Stehen.

 ?? Foto: Josef Diebolder ?? Bei seiner letzten Sitzung als Bürgermeis­ter von Markt Rettenbach erhielt Alfons Weber den neu geschaffen­en „Ehrenring der Marktgemei­nde“.
Foto: Josef Diebolder Bei seiner letzten Sitzung als Bürgermeis­ter von Markt Rettenbach erhielt Alfons Weber den neu geschaffen­en „Ehrenring der Marktgemei­nde“.

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