Mindelheimer Zeitung

Nach vier Monaten erfolgt endlich die Bischofswe­ihe

Kirche Coronabedi­ngt hat Bertram Meier den ersten Termin abgesagt. Nach Pfingsten wird im Augsburger Dom gefeiert

- VON ALOIS KNOLLER

Augsburg „Sobald sich ein Zeitfenste­r öffnet“, würden wieder Weihen stattfinde­n. Versprach der neu ernannte Augsburger Bischof Bertram Meier vor kurzem in einem Interview. Nun hat er seinen eigene Weihegotte­sdienst neu terminiert. Vier Monate nach seiner Ernennung durch Papst Franziskus wird der 59-jährige Prälat am Samstag, 6. Juni, im Augsburger Dom zum Bischof geweiht. Eigentlich hätte die Zeremonie schon am 21. März stattfinde­n sollen. Doch dann durchkreuz­te die Corona-Krise alle Pläne.

„Ich freue mich sehr und bin glücklich, dass damit nun die Zeit des Wartens bald vorüber sein wird

– für mich selbst, aber noch viel mehr für die Kirche von Augsburg“, betonte Meier am Donnerstag zur Bekanntgab­e des neuen Termins. Der feierliche Gottesdien­st werde unter Einhaltung der geltenden, mit der Staatsregi­erung abgestimmt­en Hygienevor­gaben stattfinde­n, sodass voraussich­tlich nur ein stark eingeschrä­nkter Kreis von Teilnehmer­n eingelasse­n werden kann. Die Weihelitur­gie werde allerdings live im Bayerische­n Fernsehen und im Radio übertragen.

Konsekrato­r, also Spender der Bischofswe­ihe, wird der Münchner Kardinal Reinhard Marx sein, Vorsitzend­er der Freisinger Bischofsko­nferenz. Die im Kirchenrec­ht vorgeschri­ebenen beiden Mitkonsekr­atoren

stehen wegen der aktuellen Situation noch nicht fest. Ursprüngli­ch vorgesehen war dafür sein Vorgänger, Bischof Konrad Zdarsa, der altershalb­er aus dem Amt schied.

Erst die Bischofswe­ihe verleiht einem katholisch­en Oberhirten das Recht, von seiner Diözese Besitz zu nehmen. Erst dann ist er fähig, alle erforderli­chen Amtshandlu­ngen selber vorzunehme­n. Wollte er neue Diakone und Priester weihen, müsste er andernfall­s einen anderen Bischof damit beauftrage­n. Immerhin hatte Papst Franziskus nach der Absage der Bischofswe­ihe im März Prälat Meier bereits zum Apostolisc­hen Administra­tor ernannt, der mit der Vollmacht eines Bischofs seine künftige Diözese leiten kann.

Zur neuen Terminwahl erklärte Meier: „Wir alle haben herausford­ernde Wochen hinter uns. Und der Ausnahmezu­stand Corona ist auch längst nicht vorbei. Dennoch hat sich nun mit der Möglichkei­t, wieder Gottesdien­ste feiern zu dürfen, auch ein Zeitfenste­r für meine Bischofswe­ihe und Amtseinfüh­rung aufgetan, das ich gerne nutzen möchte.“Nach Erlass der CoronaBesc­hränkungen hätte im März eine Bischofswe­ihe nur im allerklein­sten Kreis in der bischöflic­hen Hauskapell­e stattfinde­n können. Das konnte sich Meier nicht vorstellen.

Inzwischen sagt er: „Die erzwungene Reduktion hat eine Konzentrat­ion auf das Wesentlich­e bewirkt. Das wünsche ich mir auch für die Bischofswe­ihe.“Lieber hätte er gemeinsam mit vielen Menschen aus dem Bistum gefeiert. „Aber ich verspreche Ihnen: Das werden wir zu gegebener Zeit nachholen.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Der neu ernannte Bischof von Augsburg: Bertram Meier.

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