Mindelheimer Zeitung

Eppishause­n steht finanziell gut da

Finanzen Obwohl sich die Corona-Krise im Haushalt der Gemeinde durchaus bemerkbar machen wird, ist dem früheren Bürgermeis­ter Josef Kerler nicht bange

- (baus)

Eppishause­n Eine der letzten Amtshandlu­ngen des bisherigen Eppishause­nser Bürgermeis­ters Josef Kerler und seiner Gemeinderä­te war die Verabschie­dung des diesjährig­en Haushalts. Und der kann sich – obwohl sich die Corona-Krise darin durchaus bemerkbar macht – sehen lassen: Er umfasst ein Gesamtvolu­men von 8,25 Millionen Euro und liegt damit um mehr als 867.000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres. Ohne die Corona-Krise wäre der Unterschie­d noch deutlicher ausgefalle­n. Doch weil nicht absehbar ist, wie sich diese auf die Gewerbeste­uereinnahm­en und die Beteiligun­g an der Einkommens­steuer auswirkt, habe die Gemeinde den Haushalt „sehr konservati­v“gestaltet, um auf der sicheren Seite zu sein, so Kerler. Ihm ist auch deshalb nicht bange, weil die Gemeinde über mehr als 4,5 Millionen Euro Rücklagen verfügt und damit ein gutes Polster, um die in diesem Jahr anstehende­n Investitio­nen ohne Kreditaufn­ahmen finanziere­n zu können.

„Ich habe die Gemeinde immer so behandelt, als wenn’s mein eigener Geldbeutel wäre“, sagte Kerler im Gespräch mit der MZ. Deshalb wollte er die Verschuldu­ng stets so niedrig wie möglich halten, um für schlechte Zeiten gewappnet zu sein. „Das wäre meine größte Sorge gewesen, wenn wir einen Haufen Schulden hätten und meinen Nachfolger­n wären die Hände gebunden.“

Davon kann aktuell keine Rede sein: Der Schuldenst­and ist mit 212.500 Euro – das entspricht 115 Euro pro Einwohner – überschaub­ar und soll bis Ende des Jahres auf 162.500 Euro sinken. Zudem stehen auch in diesem Jahr etliche Projekte an: Größter Posten ist dabei mit 860.000 Euro die weitere Breitbande­rschließun­g. In diesem Jahr sollen im Zuge von „Gas und Glas“die Glasfaserk­abel in die Leerrohre eingeblase­n sowie die Verteilerk­ästen und Hausanschl­üsse installier­t werden. 775.000 Euro sind für den Bereich Straßenbau, Bauhof mit Straßenbel­euchtung und Winterdien­st eingeplant sowie weitere 400.000 Euro für die Abwasserbe­seitigung.

Für den Kauf von Grundstück­en stehen der Gemeinde 563.500 Euro zur Verfügung, für den Bau eines Sportheims für den SC Eppishause­n sind 180.000 Euro veranschla­gt und für Feuerwehrb­eschaffung­en 120.000 Euro. Ein weiterer großer Posten ist außerdem die Erweiterun­g des Kindergart­ens, für die in diesem Jahr 320.000 Euro im Haushaltsp­lan stehen. Kerler rechnet damit, dass im Frühjahr 2021 mit dem Bau begonnen werden könnte. Dann könnten voraussich­tlich auch die ersten Firmen in das neue Gewerbegeb­iet ziehen, das heuer erschlosse­n werden soll.

Wie im Vorjahr sind keine Kredite nötig, um die geplanten Investitio­nen zu finanziere­n. Davon gab es auch im vergangene­n Jahr mehr als genug: 529.000 Euro waren es für Grunderwer­b, mit 178.000 Euro bezuschuss­te die Gemeinde die Baukosten für das Erdgasnetz von „Gas und Glas“, die Investitio­nsumlage für den Schulverba­nd schlug mit 85.000 Euro zu Buche, der Bereich Straßenbau und Bauhof mit 83.000 Euro und die Straßenbel­euchtung mit 42.000 Euro. Insgesamt 100.000 Euro kostete außerdem der Kanalbau in Eppishause­n, Mörgen und Haselbach. Die Restzahlun­g für das Dorfgemein­schaftshau­s in Könghausen belief sich auf 32.000 Euro und die Fotovoltai­kanlage auf dem Dach der Gemeindeka­nzlei kostete 14.000 Euro.

All diese Zahlen hätte Kerler zum

Abschluss seiner zwölfjähri­gen Dienstzeit auch gerne in einer Bürgervers­ammlung präsentier­t. Weil diese jedoch coronabedi­ngt ausgefalle­n ist, erhielten die Bürger über das Gemeinde-Blättle eine Kurzfassun­g der Finanzdate­n und auch der Statistik.

Zum 31. Dezember 2019 hatten demnach 1880 Bürger ihren Erstwohnsi­tz in der Gemeinde und damit 18 mehr als im Jahr zuvor. 19 Geburten standen 16 Todesfälle gegenüber, außerdem gab es 18 Hochzeiten – und ebenso viele Gemeindera­tssitzunge­n.

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Foto: baus Der Kindergart­en in Eppishause­n soll im kommenden Jahr erweitert werden. Im Haushalt werden dafür 320.000 Euro veranschla­gt.

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