Friedlicher Protest
Corona Demonstration zum Schutz der Menschenrechte in Mindelheim
Mindelheim 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges haben am Freitagnachmittag gut 200 Menschen auf dem Mindelheimer Marienplatz für die Einhaltung der Grundrechte zu Corona-Zeiten demonstriert. Sandra Jungbold aus Sontheim, die mit ihrem Mann Harald die Kundgebung organisiert hatte, rief zum „friedlichen Aufstehen für den Schutz unserer Menschenrechte“auf.
Gekommen war eine bunt gemischte Gruppe aus Eltern, Großeltern, Vertretern medizinischer Berufe sowie des Naturschutzes. Die politischen Beschlüsse im Zuge der Corona-Abwehr machen den Teilnehmern zunehmend Sorgen. Ausdrücklich distanzierten sich die Veranstalter aber von allen rechts- und linksextremistischen Gruppen, Verschwörungstheoretikern sowie von faschistischen und antisemitischen Tendenzen. Auf Transparenten war etwa zu lesen: „Lasst uns einander wieder in die Arme nehmen.“
Dem Landratsamt, der Stadt und der Polizei dankte Jungbold für die gute Zusammenarbeit. Wegen Corona durften auf einem abgesperrten Teil des Marienplatzes nur maximal 15 Demonstranten stehen. Die Teilnehmer forderten vor allem eine Debatte über die Sinnhaftigkeit der politisch verordneten Einschränkungen. Über die Einschränkung von Grundrechten müsse ein breiter Diskurs zugelassen werden. Andersdenkende dürften nicht ausgegrenzt werden. In Anknüpfung an die Freiheitsideen des späten 18. Jahrhunderts sangen die Demonstranten das alte Volkslied „Die Gedanken sind frei“.
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