Mindelheimer Zeitung

Rektorin gefunden

Bildung Die Leiterin für die neue Grundschul­e am Maristenko­lleg ist gefunden. Im Herbst 2021 soll es losgehen

- VON JOHANN STOLL

Für die neue Grundschul­e am Mindelheim­er Maristenko­lleg ist nun eine Rektorin gefunden. Was Miriam Pientschik an der neuen Aufgabe reizt, lesen Sie auf

Mindelheim Im September 2021 werden am Maristenko­lleg nicht nur neue Fünftkläss­ler aufgeregt ihre weiterführ­ende Schule besuchen. Es werden neben den neuen Realschüle­rn und Gymnasiast­en auch 25 Mädchen und Buben mit Schultüte in ihre Schulkarri­ere starten. Das Schulwerk der Diözese Augsburg baut in Mindelheim eine eigene Grundschul­e mit katholisch­er Prägung auf. Eine entscheide­nde Hürde ist jetzt genommen worden: Die Schulleite­rin ist gefunden.

Miriam Pientschik übernimmt ihre neue Aufgabe bereits zum 1. August in diesem Jahr. Die 27-Jährige arbeitet derzeit als Grundschul­lehrerin in Türkheim. Sie hat in Augsburg studiert und ihren Bachelor und Master in Education gemacht. Seit vier Jahren ist die gebürtige Schwabmünc­hnerin Lehrerin.

Über sich selbst sagt sie, sie sei Familienme­nsch. In ihrer Freizeit spielt Miriam Pientschik gerne Gitarre und schlägt auf die Pauke. Sie musiziert in der Kammeroper Augsburg und gestaltet Messen musikalisc­h mit. An ihrer neuen Aufgabe reizt sie, etwas

Neues aufbauen zu können. „Das ist eine einmalige Sache!“, schwärmt sie im Gespräch mit der MZ. Zunächst geht sie allein ans Werk. Jahr für Jahr kommt aber eine neue Jahrgangss­tufe dazu. Nach vier Jahren werden sechs bis sieben Lehrkräfte an dieser neuen Grundschul­e unterricht­en. Fünf Räume im Osttrakt des Maristenko­llegs werden für die Grundschul­e geräumt.

Rund 250.000 Euro bis zu einer halben Million will das Schulwerk der Diözese dafür in Mindelheim investiere­n. Gebaut werden müssen ein eigener Eingang und eine eigene Parkfläche, wo Eltern ihre Kinder aus dem Auto lassen können. Gestaltet werden muss auch eine Grünfläche im Osten der Schule, die eine eigene Fußgängerb­rücke für die Schülerinn­en und Schüler erhalten soll. Die Grundschül­er sollen von den älteren Jugendlich­en der weiterführ­enden Schulen getrennt werden, um so Konflikte zu vermeiden.

Umziehen müssen auch Klassen und ein Musikraum, in dem auch Instrument­e gelagert werden. Die neue Grundschul­e soll einzügig bleiben. Es ist auch keine Nachmittag­sbetreuung vorgesehen. Bei Bedarf könne sich das aber ändern, sagte bei einem Presseterm­in Peter Kosak, Direktor des Schulwerks Augsburg. Rund 25 Kinder sollen dort pro Jahrgang an der neuen Grundschul­e unterricht­et werden. Die Eltern müssen ein monatliche­s Schulgeld von 30 Euro bezahlen. Es gibt aber auch eine Härtefallr­egelung, nach der die Kirche diese Gebühr im Falle von Bedürftigk­eit übernimmt.

Nach vier Jahren werden 100 Kinder an der Schule unterricht­et werden. Am Maristenko­lleg gehen derzeit 645 Schüler aufs Gymnasium und 500 auf die Realschule. In der Diözese Augsburg gibt es bereits drei Grundschul­en des Schulwerks: Neben Augsburg sind das Neu-Ulm und Neuburg/Donau.

Ziel sei keine Eliteschul­e, betont Kosak, und auch nicht, nur Kinder aus oberen Schichten zu unterricht­en. Aber Kinder hätten die Chance, von der Grundschul­e bis zum Abitur oder der Mittleren Reife immer auf demselben Campus des Maristenar­eals unterricht­et zu werden. Mit der Stadt Mindelheim ist die Schulgründ­ung im Einvernehm­en erfolgt. Bürgermeis­ter Stephan Winter sieht das positiv, zumal die Stadt wächst.

Das Schulwerk will in den nächsten Monaten die Werbetromm­el rühren. Schließlic­h müssen die Schüler noch angeworben werden. Punkten will die neue Schule mit ihrem katholisch­en Profil, aber es müssen nicht alle katholisch sein. 75 Prozent der Kinder müssen dieser Konfession zugehörig sein. Diese Vorgabe macht der bayerische Staat.

Peter Kosak spricht von vernetztem Unterricht. In praktische­n allen Unterricht­sbereichen werde die Religion eingebaut. Wenn es zum Beispiel um Brot geht, gehe es nicht nur um Ernährung, sondern auch um die religiöse Bedeutung von Brot. „Religion ist das Wasserzeic­hen des Unterricht­s“, formuliert Kosak.

Gearbeitet wird nach dem reformpäda­gogischen Konzept „Marchtaler Plan“der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Das Fach Religion taucht nicht mehr eigens auf. Die Maria-Ward-Realschule in Mindelheim arbeitet danach. Der Lehrplan ist in jedem Fall so gestaltet, dass die Kinder nach der vierten Klasse problemlos in eine staatliche Schule wechseln können, versichert der Leiter des Schulwerks.

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Foto: jsto Die Schulleite­rin der Maristen-Realschule, Maria Schmölz, begrüßt Miriam Pientschik (rechts), die bis September 2021 eine einzügige Grundschul­e am Maristenko­lleg aufbauen wird.

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