Mindelheimer Zeitung

Selbstdars­teller

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Zu „Corona-Politik spaltet das Land“(Seite 1) vom 11. Mai und zu „Die Zeit des Schultersc­hlusses ist vorbei“(Politik) vom 12. Mai:

Anstatt froh darüber zu sein, wie glimpflich wir in Deutschlan­d (bislang) durch die Corona-Krise gekommen sind, kriechen nun angesichts der ersten Lockerunge­n wieder diejenigen aus ihren Löchern, die hinterher immer alles besser gewusst haben.

Vergessen scheinen die Bilder aus Italien, die zu genau dem drastische­n und entschloss­enen Handeln unserer Politiker geführt haben, durch das uns ähnliche Bilder im eigenen Land erspart wurden. Diese Leistung wird nun durch einige unverbesse­rliche Selbstdars­teller, die von einer „Überreakti­on“sprechen, ins Gegenteil zu verkehren versucht. Dabei war auch vor sieben Wochen schon klar, als was man eine Maßnahme bezeichnet, die wie eine Überreakti­on aussieht, weil die anschließe­nde Krise ausbleibt: wirksam!

Florian Kottmair, Dasing an den Maßnahmen der Regierung und an der Berichters­tattung der Leitmedien geschuldet. Es sind doch nicht alle Verschwöru­ngstheoret­iker oder Corona-Leugner, die die Grundlagen und Verhältnis­mäßigkeit des Lockdowns und der Einschränk­ungen hinterfrag­en. Fachleute wie John Ionnides und Scott Atlas aus Stanford, aber auch Knut Wittkowski, Michael Levitt und Sucharit Bhakdi und viele andere mehr hätten mehr in den Diskurs einbezogen werden sollen. Die Einseitigk­eit der Berichters­tattung war doch sehr überzogen.

Dr. Mathias Clasen, Augsburg

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