Wie die Mutter, so der Sohn
Stadtrat Rita Steber war angesehene Stadträtin in Mindelheim. Ihr Sohn Franziskus macht es ihr nun nach. Was dem 35-jährigen CSU-Mitglied besonders wichtig ist
Mindelheim Unter den 24 Mindelheimer Stadträten der neuen Wahlperiode 2020 bis 2026 gibt es eine Besonderheit: Der Nachname Steber taucht gleich zweimal auf. Und beide gehören der CSU-Fraktion an: Franziskus und Claudia Steber.
„Claudia Steber ist meine Tante“, sagt der 35-Jährige, der aus einer Familie stammt, die sich schon immer in vielfältiger Weise für das Gemeinwesen eingesetzt hat. Mutter Rita Steber, die voriges Jahr gestorben ist, war zwölf Jahre lang im Stadtrat aktiv und hat dort insbesondere Menschen eine Stimme gegeben, denen es nicht so gut geht wie den meisten. Vor allem aber war sie ebenso wie ihr Mann, der Allgemeinarzt Dr. Georg Steber, immer der Kirche eng verbunden. Das haben die Stebers auf ihre Kinder übertragen.
Aus seiner Kindheit verbindet er viele gute Erinnerungen mit der Zeit in der Pfarrei. Jugendgottesdienste seien richtige Erlebnisse gewesen mit Chor und Band. Mit Inlineskates gab es sogar mal eine Wallfahrt.
Franziskus Steber, den die meisten nur „Gix“nennen, ist neu in den Stadtrat gewählt worden. CSU-Fraktionschef Christoph Walter hatte ihn im vorigen November angesprochen, ob er nicht kandidieren wolle. Auch SPD und Grüne hatten angeklopft. Letztlich sind es aber die Kernüberzeugungen, die den Ausschlag für die CSU gegeben haben. Grundsätzlich ist er aber überzeugt, dass die Parteizugehörigkeit in einem Stadtrat keine große Rolle spiele.
Steber hat sich seine Kandidatur gut überlegt, vor allem auch deshalb, weil er montags eigentlich keine Zeit hat. An den Sitzungstagen ist Steber bisher als Klavierlehrer in Biberach gebunden. Die restlichen Tage gibt er Privatunterricht in Mindelheim.
Als klar war, er kann sein Berufsleben auf sein neues Ehrenamt einstellen, hat er gerne kandidiert. „Wenn ich antrete, dann mache ich es gescheit“, hat er sich vorgenommen. Gix Steber veranstaltet auch musikalische Ereignisse. In dieser Funktion hat er immer wieder mit der Stadt zu tun.
Im Stadtrat sieht er sich in der Rolle des Lernenden. „Ich bin schon total gespannt“, freut er sich auf die Aufgabe. Für Jüngere und für den kulturellen Bereich will er mehr stemmen. Für die Kulturfabrik wünscht er sich ein Konzept, das diese Einrichtung auf Dauer erhalten kann. Ein junges Kulturzentrum wünscht er sich, das gesichert ist. Ihm ist auch wichtig, dass sich mehr Jüngere im Stadtrat finden.
Privat ist Franziskus Steber ein Mensch, der sich am wohlsten fühlt, wenn er Freunde um sich haben kann. Voriges Jahr hat er eine zweitägige Geburtstagsfeier für 60 Leute veranstaltet und war glücklich, alle verwöhnt zu haben. „Ich feiere unglaublich gerne Feste“, sagt er. Regelmäßig joggt er und meistert auch Halbmarathone. Der Kirche ist er nach wie vor eng verbunden. In Mindelheim leitet er obendrein einen Gospel-Chor und ist auch für jede Idee zu begeistern, jungen Leute die Kirche „schmackhaft“zu machen.
Bleibt noch die Frage nach seinem Markenzeichen: Franziskus Steber hat von morgens bis abends eine Cap auf. Die Stebers, scherzt er, seien nicht mit allzu viel Haupthaar ausgestattet worden. Deshalb trägt er stets die Mütze. Er ist damit übrigens nicht allein im neuen Stadtrat. Auch Thomas Burtscher saß in der Auftaktsitzung mit Kopfbedeckung im Forum.
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Die neuen Stadträte von Mindelheim hat die MZ in loser Folge vorgestellt. Nicht eigens berichtet haben wir über Michael Helfert (SPD) und Jan-Erik Ahlborn (ÖDP). Über beide haben wir in jüngster Zeit wiederholt berichtet.