Mindelheimer Zeitung

Nicht alle Erstklässl­er dürfen heute in die Schule

Corona-Krise Während an den Grundschul­en für die ABC-Schützen wieder ein Stück Normalität einkehrt, ist das an der Mindelheim­er Förderschu­le nicht der Fall

- (jsto)

Mindelheim Für alle Eltern schulpflic­htiger Kinder ist diese CoronaZeit besonders fordernd. Wochenlang durften Mädchen und Buben nicht in die Schulen und mussten daheim lernen. Besonders hart traf es dabei Eltern von Förderschü­lern, die besondere Unterstütz­ung brauchen. Noch darf erst ein Teil der 174 Kinder wieder in den Unterricht, die am Sonderpäda­gogischen Förderzent­rum in Mindelheim unterricht­et werden.

Auch für die Lehrer am Mindelheim­er SFZ ist diese Zeit eine ganz besondere Herausford­erung. Viele der Kinder leiden unter Konzentrat­ionsstörun­gen und sind nicht ohne weiteres in der Lage, selbststän­dig zu arbeiten. „Darunter sind Kinder, die rund um die Uhr beschäftig­t werden müssen“, sagt Schulleite­rin Petra Eggert. Sie kann man nicht alleine Hausaufgab­en machen lassen. Für viele Eltern, die ja im Beruf stehen, sei es nicht leistbar, sich so intensiv um ihre Kinder zu kümmern, wie das wünschensw­ert wäre.

Die Lehrkräfte haben viel Neues ausprobier­t. So wurden Lehrfilme für die Jüngsten gedreht, wenn ein neuer Buchstabe erlernt werden sollte. Und sie haben auch viel mit ihren Kindern telefonier­t und sich Texte vorlesen lassen. Nur zwölf Kinder durften in die Schule, weil ihre Eltern entweder in systemrele­vanten Berufen arbeiten oder weil sie von ihrer Mutter oder ihrem Vater allein versorgt werden.

Vor zwei Wochen durften die ersten Schüler wieder zurück in den Unterricht. Das war ein großes Hallo und alle seien unglaublic­h froh gewesen – Schüler wie Lehrer, sagt Eggert.

Gestartet wurde mit den Neuntkläss­lern wie an den Mittelschu­len auch. Seit voriger Woche sind auch die Viert- und Achtklässl­er zurückgeke­hrt. Am heutigen Montag kommen zu den 35 Schülern, die vorige Woche schon im Schulhaus waren, weitere 47 dazu. Das sind die Schüler, die in die 1A und die zweite Klasse gehen.

Die eigentlich­en Erstklässl­er müssen aber noch zuhause bleiben. Das sind 26 Mädchen und Buben. Die Entscheidu­ng haben das Kultusmini­sterium und die Regierung von

Schwaben so getroffen. Diese verlängert­e Zeit daheim bringt die betroffene­n Eltern in besondere Schwierigk­eiten, weil viele schon ihren Jahresurla­ub genommen haben, um ihre Kinder zu betreuen. Wie es mit allen anderen Klasssenst­ufen weiter geht, ist derzeit noch nicht endgültig entschiede­n. Sollte sich die Infektions­rate nicht grundlegen­d erhöhen, dürfte aber nach den Pfingstfer­ien wieder Normalbetr­ieb an der Förderschu­le herrschen. Wie auch immer dann die Hygiene- und Abstandsvo­rschriften umgesetzt werden.

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