Mindelheimer Zeitung

Rührende Momente voller Dankbarkei­t

Corona-Krise Rund 400 Mundschutz­masken hat Renate Lutzenberg­er mit ihrem Team genäht und an Senioren in Wiedergelt­ingen verteilt

- VON REGINE PÄTZ

Wiedergelt­ingen Eigentlich möchte Renate Lutzenberg­er gar nicht, dass sie in den Mittelpunk­t dieser Aktion gerückt wird. Mundschutz­masken zur Verhinderu­ng von Tröpfcheni­nfektion werden ja gerade allerorts genäht, sagt sie. Zudem sei es doch selbstvers­tändlich zu helfen, wenn Hilfe gebraucht wird. „Und dann saß ich ja weder allein an der Nähmaschin­e, noch habe ich die Masken alleine verteilt“, sagt sie bescheiden.

Allein, es hilft nichts. Renate Lutzenberg­er wird sich danken lassen müssen, und ihren beiden Mitstreite­rinnen Maria Meichelböc­k und Carina Cebulj-Lutzenberg­er sei ebenfalls gedankt. Das meint nicht nur Bürgermeis­ter Norbert Führer, der diese schöne Geschichte, in deren Mittelpunk­t rund 400 Masken und 182 dankbare Senioren stehen, persönlich angezettel­t hat.

„Wie den anderen Gemeinden im Unterallgä­u wurde auch uns durch das Landratsam­t Vliesstoff für

„Es ist doch selbstvers­tändlich, zu helfen“

Renate Lutzenberg­er und ihr Team haben 400 Masken für Wiedergelt­inger Senioren genäht

Mundschutz­masken angeboten, unentgeltl­ich zur Verfügung gestellt durch das Bayerische Wirtschaft­sministeri­um“, erzählt Norbert Führer. Spontan sei ihm so Renate Lutzenberg­er in den Sinn gekommen. Denn wenn es um das Nähen geht, ist sie beileibe kein unbeschrie­benes Blatt in der Gemeinde. Viel Stoff für Ministrant­en-Chorhemden oder Vereinsfah­nen ratterten unter der Nähmaschin­ennadel der 57-Jährigen hindurch.

Und so sollte Norbert Führer wohl die Richtige gefragt haben, denn Renate Lutzenberg­er sagt spontan zu. „Wahrschein­lich auch, weil ich eine bin, die nicht nein sagen kann“, lacht sie. Gemeinsam mit Maria Meichelböc­k und Schwiegert­ochter Carina macht sich die agile Wiedergelt­ingerin ans Nähen. Etliche Arbeitsstu­nden sind so zusammenge­kommen, manche Erschwerni­sse kamen noch obendrein. Allein an die benötigten Gummibände­r zu kommen, forderte das Trio heraus; Norbert Führer organisier­te schließlic­h knapp 150 Meter Band, um den Damen Unterstütz­ung zu leisten.

Spaß hat es Renate Lutzenberg­er dennoch gemacht – und sie auch angespornt. Hatten sie „einen Lauf“, wie es Lutzenberg­er nennt, war eine Mundschutz­maske innerhalb von sechs Minuten fertig genäht. „Inklusive Zuschneide­n!“, lacht sie. Das habe sie selbst mit der Uhr gestoppt.

Rund 400 Masken sind so in vielen Handarbeit­sstunden entstanden; noch ein paar Stunden kamen schließlic­h für die Auslieferu­ng an die Wiedergelt­inger Senioren obendrauf. Besonders schön fand Renate Lutzenberg­er, dies in Begleitung von Quartiersm­anagerin Birgit Möller tun zu dürfen; die beiden Frauen verstehen sich gut. Gemeinsam konnten sie so Mundschutz­masken an 182 Senioren ab 70 Jahren verteilen, je zwei Stück pro Person. Jeder genähten Spende lag zudem ein Brief des Bürgermeis­ters sowie eine Pflegeanle­itung bei.

Corona bedingt fiel der persönlich­e Kontakt mit ihrer Zielgruppe zwar sehr gering aus, wie Renate Lutzenberg­er verrät. Deren Dankbarkei­t fand dennoch ihren Weg und rührte nicht nur sie als Kopf des Trios sehr. „Jemand hatte Blumen für uns drei abgegeben“, freut sie sich. Besonderes Lob für „diese tolle Idee“gab es von einer Bürgerin; „unsere Masken seien die besten, die sie bisher hatte“, hätte sie Renate Lutzenberg­er mit auf den Weg gegeben.

 ?? Foto: Regine Pätz ?? Renate Lutzenberg­er (links), Carina Cebulj-Lutzenberg­er (oben) und Maria Meichelböc­k haben in der Corona-Krise rund 400 Mundschutz­masken selbst genäht und an Senioren in Wiedergelt­ingen verteilt.
Foto: Regine Pätz Renate Lutzenberg­er (links), Carina Cebulj-Lutzenberg­er (oben) und Maria Meichelböc­k haben in der Corona-Krise rund 400 Mundschutz­masken selbst genäht und an Senioren in Wiedergelt­ingen verteilt.
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