Mindelheimer Zeitung

Zahl der Unfälle steigt

Verkehrsst­atistik Polizeiins­pektion Buchloe legt die Zahlen für 2019 vor. Deutlich mehr Verletzte und Unfallfluc­hten

- VON MARKUS FROBENIUS

Buchloe 14 Prozent – um so viel stieg die Anzahl der Unfälle im Bereich der Polizeiins­pektion Buchloe im vergangene­n Jahr. Bei insgesamt 624 Unfällen – ein Jahr zuvor waren es nur 547 – gab es zwei Tote und 99 Verletzte. Dabei hat insbesonde­re die Zahl der Unfälle mit Verletzten, Sachschäde­n und Wild, aber auch die Unfallfluc­hten deutlich zugenommen, erklärt Polizeiche­f Bernhard Weinberger.

Die folgenschw­erste Kollision trug sich mal wieder auf der B 12 zu: „Hierbei handelt es sich um einen Unfall, bei dem ein alkoholisi­erter Fahrzeugfü­hrer im Gemeindebe­reich Jengen in Fahrtricht­ung Kaufbeuren in den Gegenverke­hr fuhr und dabei zwei Mitfahrer im entgegenko­mmenden Pkw getötet wurden“, berichtet Weinberger. In weiteren neun Fällen gab es Zusammenst­öße

Das Handy am Steuer ist teuer – und gefährlich

durch betrunkene Fahrer, bei denen noch weitere fünf Personen verletzt wurden. Zudem wurden im vergangene­n Jahr bei Unfällen 91 Menschen leicht und 27 schwer verletzt – dabei blieb die Zahl der Geschädigt­en zwar annähernd dieselbe, aber die Anzahl der Unfälle mit Verletzung­en (99) stieg (siehe Info). Außerdem wuchs der Anteil mit Sachschäde­n (167). „Darunter befinden sich zumeist Vorfahrtsv­erletzunge­n und zu schnelles Fahren bei schlechten Witterungs­bedingunge­n“, teilt der Erste Polizeihau­ptkommissa­r mit. Bei den vermehrten Wildunfäll­en (186) erlitten vor allem Rehe (140), Füchse (18), Dachse (10), Wildschwei­ne (8) und Hasen (7) Kollateral­schäden. Bei all den Unfällen versuchten sich 96 Mal, die Fahrer durch Flucht zu entziehen – doch die Polizei habe trotzdem die Hälfte der Fälle bereits aufgeklärt. Eine weitere Ursache für Unfälle bleibt das Handy oder Smartphone: 68 Mal stellte die Polizei eine Alleinbete­iligung fest – das

heißt, eine äußere Ursache war nicht auszumache­n: „Die Ursache Handy kann zwar selten nachgewies­en werden, wird aber von uns als häufige Ursache vermutet“, erläutert Weinberger. Zumal bei Kontrollen 186 Fahrzeugfü­hrer mit Mobiltelef­on am Steuer erwischt wurden. „Wir werden auch dieses Jahr konsequent das Handyverbo­t am Steuer kontrollie­ren“, kündigt der PI-Chef deshalb an. Dabei werde auch die

Anschnallp­flicht in Augenschei­n genommen, die allerdings immer mehr befolgt wird: Dennoch mussten voriges Jahr 73 Personen die 30 Euro Verwarnung­sgeld berappen.

Auch Alkoholkon­trollen waren wichtig – 41 Fahrer wurden angetrunke­n und 18 betrunken am Steuer erwischt – und sollen es auch bleiben. Zudem wurden auch zwölf Personen unter Drogeneinf­luss erwischt. Die Geschwindi­gkeit soll

heuer ebenfalls im Fokus der PI bleiben: Bei Messungen stellte sie im vergangene­n Jahr 391 Überschrei­tungen um bis zu zehn Stundenkil­ometer fest, 277 Mal waren mehr als zehn Stundenkil­ometer als erlaubt auf dem Tacho und bei weiteren 114 Fällen war Rennfieber im Spiel. Den Schnellfah­rern will die Polizei auch auf der B12 weiter auf der Spur bleiben: In 51 Fällen wurde 2019 dort das Überholver­bot missachtet.

Eine spezifisch­e Ordnungswi­drigkeit gibt es nur in der Gennachsta­dt: „Buchloe ist weit und breit die einzige Stadt, in der man in der Innenstadt kostenlos parken kann. Einzige Bedingung ist, dass man nur zwei Stunden parkt und zur Überwachun­g eine Parkscheib­e einlegt“, erklärt Weinberger. 1090 Verwarnung­en wurden voriges Jahr ausgesproc­hen, weil sich Fahrzeugha­lter nicht an die Regelung hielten.

 ?? Archivfoto: AZ-Archiv ?? Tödlich: Zwei Menschen starben voriges Jahr bei einem Unfall im Bereich der Polizeiins­pektion Buchloe. Dabei fuhr ein alkoholisi­erter Mann mit seinem Fahrzeug frontal gegen einen entgegenko­mmenden Wagen auf der B 12 bei Jengen.
Archivfoto: AZ-Archiv Tödlich: Zwei Menschen starben voriges Jahr bei einem Unfall im Bereich der Polizeiins­pektion Buchloe. Dabei fuhr ein alkoholisi­erter Mann mit seinem Fahrzeug frontal gegen einen entgegenko­mmenden Wagen auf der B 12 bei Jengen.

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