Mindelheimer Zeitung

Führungswe­chsel in Maria Baumgärtle

Kirche Pater Alois Schlachter übernimmt ein neues Amt in Rom. Sein Nachfolger ist Pater Georg Wiedemann

- VON JOSEF HÖLZLE

Baumgärtle Kaum haben Ende 2019 die „Missionare vom Kostbaren Blut“im Unterallgä­uer Wallfahrts­ort Baumgärtle eine Chronik über die 300-jährige Geschichte der Wallfahrt vorgelegt, muss schon ein neues Kapitel angefügt werden. Der langjährig­e Rektor und Wallfahrts­seelsorger Pater Alois Schlachter hat Anfang Mai das Missionsha­us Baumgärtle verlassen, um eine neue Aufgabe in der Generallei­tung seiner Ordensgeme­inschaft in Rom zu übernehmen. Seine Nachfolge als Kirchenrek­tor, als Hausoberer, Ökonom und Verantwort­licher der Laiengemei­nschaft hat Pater Georg Wiedemann übernommen.

Alois Schlachter hat Maria Baumgärtle als Rektor seit 2013 nachhaltig geprägt. Er gewann durch seine überzeugen­de Art der Glaubensve­rmittlung und seine Aufgeschlo­ssenheit viele Sympathien bei den Gläubigen und insbesonde­re auch bei Jugendlich­en. Zum Abschied blickte er im Gespräch mit der MZ voller Dankbarkei­t auf die vielen Begegnunge­n, geistliche­n Begleitung­en und Vertrauens­beweise zurück. Er verlasse Baumgärtle mit Wehmut, zumal sich der Wallfahrts­ort durch eine wohltuende „Normalität“auszeichne; hier werde nicht mit „Spektakulä­rem und Außerorden­tlichem“gearbeitet, betonte er rückblicke­nd.

Die von ihm geplante Abschiedsf­eier mit vielen Gläubigen und Wegbegleit­ern fiel zu seinem großen Bedauern wegen der Corona-Situation aus.

Auch sein Nachfolger als Kirchenrek­tor in Baumgärtle, Pater Georg Wiedemann (geb. 1968), hat eine besondere Beziehung zu Baumgärtle. Er stammt aus Unterroth und ist gelernter Gärtner. Als Spätberufe­ner machte er seinen theologisc­hen Weg in der Gemeinscha­ft der Missionare vom Kostbaren Blut. Nach dem Studium in Salzburg und einem Pastoralja­hr in Ottobeuren und Baumgärtle wurde er 2007 in Salzburg zum Priester geweiht. Ab 2009 baute Pater Georg in Salzburg das Exerzitien-Kolleg „St. Josef“auf und stetig aus. Hier war er als Rektor bis zuletzt mit Glaubensku­rsen, Exerzitien sowie mit dem Aufbau der Laiengemei­nschaft engagiert.

Pater Georg hat seine neue Aufgabe in Baumgärtle mit viel Zuversicht angetreten. Er freut sich nun insbesonde­re darauf, für die vielen Wallfahrer und gläubigen Gottesdien­stbesucher da sein zu können. Deshalb wolle er mit den Angeboten in der Wallfahrts­kirche und Begegnungs­stätte bei den vielen Gästen dazu beitragen, die Liebe und Nähe Gottes zu entdecken. Dabei seien ihm vor allem auch Familien-Angebote

wichtig. Mit dem Empfang der neuen „Chronik von Baumgärtle“aus der Hand seines Vorgängers Pater Alois habe er symbolisch und persönlich auch die Verpflicht­ung übernommen, für die Fortführun­g des großen Erbes von Maria Baumgärtle einzustehe­n und zu sorgen.

Die Hausgemein­schaft im Missionsha­us

Baumgärtle besteht derzeit aus vier Patres, einem Laienbrude­r und zwei Missionssc­hwestern. Diese erwarten und betreuen pro Jahr tausende von gläubigen Betern, Beichtende­n, Gottesdien­stbesucher­n und Wallfahrer­n. Dazu gehören zahlreiche Wallfahrer-Gruppen, wie Pfarrwahlf­ahrten, Radler- und Fußwall

fahrten, eine Kinderwall­fahrt oder auch die traditione­lle Friedens- und Kriegerwal­lfahrt. Sie alle finden sich in Baumgärtle zum Beten, Bitten, Büßen oder Danken ein. Zudem ist das Missionsha­us auch eingebunde­n in die umfangreic­he Seelsorgea­ufgabe der großen Pfarreieng­emeinschaf­t Pfaffenhau­sen.

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Fotos: Hölzle Der Wallfahrts­ort Maria Baumgärtle liegt idyllisch mitten im Unterallgä­u und ist das ganze Jahr über Ziel von Wallfahrer­n und Gläubigen.
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Pater Alois Schlachter (links) übergab sein amt als Rektor von Baumgärtle an seinen Nachfolger Pater Georg Wiedemann.

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