Mindelheimer Zeitung

Der originells­te Zaun Türkheims

Porträt Gusti Wachter aus Türkheim hat die Idee für einen Gartenzaun aus ausrangier­ten Fahrrädern aus einem Vietnam-Urlaub mitgebrach­t – jetzt ist Türkheim um eine nette Kuriosität reicher

- VON SABINE SCHAA-SCHILBACH

Türkheim Wer in Türkheim spazieren geht, kann immer mal wieder Erstaunlic­hes entdecken. Wie beim Haus von Gusti Wachter in der Jakob-Sigle-Straße. Acht ausrangier­te Fahrräder, von antik bis noch gebrauchsf­ähig, ersetzen dort seit wenigen Tagen den Gartenzaun. Sie sind an jeweils ein altes ausrangier­tes Heizungsro­hr gekettet, eines macht sogar „Vorderrad-Handstand“.

Wie kam Gusti Wachter auf diese ausgefalle­ne Idee? Ihr Garten war auch ohne die Fahrräder schon ein Hingucker: ein rotes hölzernes Boot liegt im Vorgarten vor Anker, und auf der Wiese unter den Bäumen findet sich genug Raum für kleine

Im Garten liegt ein rotes Holzboot vor Anker

und große Keramik-Tiere und eine Horde Gartenzwer­ge. Gusti Wachter liebt es, ihren Garten in ein Kunstwerk zu verwandeln. Und sie liebt das Reisen. Zusammen mit ihrer Schwester war sie mehrmals unterwegs in Asien: Laos, Kambodscha, Vietnam. In Vietnam hat dann auch die Geschichte mit dem Fahrradzau­n ihren Anfang genommen.

Vor einem guten Jahr im Winter in Vietnam unterwegs, kamen die beiden Frauen in Kontakt mit einem einheimisc­hen Kurierfahr­er. Mit dessen Hilfe konnten sie Lebensmitt­el besorgen und die mitgebrach­ten Geschenke für vietnamesi­sche bedürftige Kinder in eine passende Inbringen. Als Dank wurden die Schwestern in ein Café eingeladen, ein Café mit „einem wunderbare­n Zaun aus Fahrrädern, alle in der gleichen Farbe gestrichen.“So etwas wollte sie bei sich zuhause auch haben. Das stand für Gusti Wachter fest.

Die Idee war geboren. Zurück in

Türkheim ging es dann an die Verwirklic­hung. „Inzwischen wusste jeder, dass ich alte Fahrräder sammle“, sagt Gusti Wachter. Ein ausrangier­ter Drahtesel von der Nachbarin. Ein altes Exemplar, das beim Entrümpeln anfiel. „Eines bekam ich auch vom Wertstoffh­of. Nur ein einziges habe ich gekauft: ein goldstitut­ion farbenes Kinderfahr­rad für vier Euro, beim großen Bayerische­n Flohmarkt im letzten August.“Bis der Fahrräder dann als Zaun aufgestell­t wurden, sollte es noch dauern.

Dann, in einer „Hauruck-Aktion“, war es Mitte Mai soweit: Türkheim ist um eine weitere kreative Sehenswürd­igkeit reicher. Gusti

Wachter sagt: „Inzwischen haben wir bei unserer letzten Reise nach Vietnam dort einen weiteren Fahrradzau­n entdeckt. Es ist doch besser, etwas wieder einem Zweck zuzuführen, als ausrangier­te Räder im Keller vor sich hin rosten zu lassen oder in der Natur zu entsorgen oder zur Schrottpre­sse zu geben.“

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Foto: Sabine Schaa-Schilbach Wohin mit ausrangier­ten Fahrrädern? Die Türkheimer­in Gusti Wachter hatte da eine besondere Idee: sie errichtete an einer Gartenseit­e einen Zaun aus alten Fahrrädern. Nicht nur als Dekoration, sondern auch ein gutes Beispiel für Recycling, mit einem Erlebnis in Vietnam als Hintergrun­d.

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