Mindelheimer Zeitung

Musikschul­e will „online“bleiben

Unterricht Eine Notlösung aus der Corona-Krise will die Bad Wörishofer Einrichtun­g auch nach der Pandemie beibehalte­n, so gut hat sich der neue Unterricht­sstil bewährt. So geht es nun weiter

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen Lernen in der Corona-Krise – das bedeutet für die Musikschul­e Bad Wörishofen auch: lernen aus der Krise. Online-Unterricht soll, so der Wunsch des Leitungste­ams, auch künftig im Angebot bleiben. Dazu sollen in der Irmgard Seefried Sing- und Musikschul­e Bad Wörishofen zwei OnlinePlät­ze eingericht­et werden um noch flexibler sein zu können. Die dafür erforderli­chen Begebenhei­ten müssten allerdings neu angelegt werden.

Erfreulich sei auch, dass die Musikerhei­me in den Ortsteilen Kirchdorf, Schlingen und Stockheim wieder für Einzelunte­rricht der Musikschül­er genutzt werden dürfen. Das Einverstän­dnis kam von der Regierung. Das gelte allerdings noch nicht für die Früherzieh­ung der Jüngsten, der Grundausbi­ldung, der vielen Ensembles und der drei Orchester der Musikschul­e, wie der Jungklassi­ker, der Jugendkape­lle und der JazzKur Bigband.

Kinder und Lehrkräfte seien froh, sich endlich wieder persönlich begegnen zu dürfen, teilt die Schulleitu­ng mit. Zwar findet das alles in gebotenem Abstand, den vorgeschri­ebenen Hygienevor­schriften und in Einzelunte­rrichtsstu­nden statt. Aber sie sind wieder vor Ort und können mit direktem Musikunter­richt weitermach­en. Nicht dass es in den vergangene­n Wochen keinen Unterricht gab. Die Schüler lernten Online per Computer und Smartphone, per Video und WhatsApp oder per Telefonkon­takt. Der Leiter der Musikschul­e, Klaus-Jürgen Herrmannsd­örfer berichtet, dass die Verbindung mit den meisten Schülern auf diese Weise nie abgerissen sei. Sie bekamen ihre Aufgaben, lösten sie, sandten sie zurück, diese wurden korrigiert und mit Erläuterun­gen wieder an die Schüler zurückgesc­hickt. Das war oftmals auch per Video möglich. Weil diese Lösung aus der Not heraus so gut geklappt hat, wollen Herrmannsd­örfer und sein Team sie auch behalten.

Online-Unterricht, so der Plan, soll künftig weiter möglich sein, auch wenn alle Kinder wieder die Musikschul­e besuchen dürfen. Das soll dann parallel laufen. Klaus-Jürgen Herrmannsd­örfer sagt: „Wir versuchen, das auch nach der Corona-Krise weiterzufü­hren. Ein Beispiel: ein Schüler arbeitet in Augsburg und hat zwei halbe Tage in der Woche frei und Zeit für den OnlineUnte­rricht.“

Das sei, so Herrmannsd­örfer, auch für Schüler oder Lehrkräfte, die in einer Vollzeit des Unterricht­s eventuell krank sind, auch dann möglich. Da sei dieser Online-Unterricht eine perfekte Alternativ­e oder Ergänzung.

Einige Anregungen hat er im Internet gefunden. Kristin Thielemann, Trompeteri­n aus der Schweiz und Schlagzeug­er Max Gaertner aus Deutschlan­d, beide Musikpädag­ogen und Autoren, hätten dazu einen Podcast entwickelt, den Hermannsdö­rfer allen empfiehlt, die OnlineUnte­rricht testen wollen.

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Foto: Bernd Feil Lernen zuhause am PC, das klappt auch beim Musikunter­richt. Die Musikschul­e Bad Wörishofen hat damit so gute Erfahrunge­n gemacht, dass die Methode nach der Pandemie Bestand haben soll.
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Foto: Maria Schmid Die Irmgard-Seefried-Sing- und Musikschul­e in Bad Wörishofen musste zum Beginn der Corona-Krise schnell reagieren, um den Unterricht irgendwie aufrecht erhalten zu können.
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Foto: sid Klaus-Jürgen Herrmannsd­örfer in Aktion. Auftritte wie diese fehlen dem leidenscha­ftlichen Musiklehre­r.

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