Musikschule will „online“bleiben
Unterricht Eine Notlösung aus der Corona-Krise will die Bad Wörishofer Einrichtung auch nach der Pandemie beibehalten, so gut hat sich der neue Unterrichtsstil bewährt. So geht es nun weiter
Bad Wörishofen Lernen in der Corona-Krise – das bedeutet für die Musikschule Bad Wörishofen auch: lernen aus der Krise. Online-Unterricht soll, so der Wunsch des Leitungsteams, auch künftig im Angebot bleiben. Dazu sollen in der Irmgard Seefried Sing- und Musikschule Bad Wörishofen zwei OnlinePlätze eingerichtet werden um noch flexibler sein zu können. Die dafür erforderlichen Begebenheiten müssten allerdings neu angelegt werden.
Erfreulich sei auch, dass die Musikerheime in den Ortsteilen Kirchdorf, Schlingen und Stockheim wieder für Einzelunterricht der Musikschüler genutzt werden dürfen. Das Einverständnis kam von der Regierung. Das gelte allerdings noch nicht für die Früherziehung der Jüngsten, der Grundausbildung, der vielen Ensembles und der drei Orchester der Musikschule, wie der Jungklassiker, der Jugendkapelle und der JazzKur Bigband.
Kinder und Lehrkräfte seien froh, sich endlich wieder persönlich begegnen zu dürfen, teilt die Schulleitung mit. Zwar findet das alles in gebotenem Abstand, den vorgeschriebenen Hygienevorschriften und in Einzelunterrichtsstunden statt. Aber sie sind wieder vor Ort und können mit direktem Musikunterricht weitermachen. Nicht dass es in den vergangenen Wochen keinen Unterricht gab. Die Schüler lernten Online per Computer und Smartphone, per Video und WhatsApp oder per Telefonkontakt. Der Leiter der Musikschule, Klaus-Jürgen Herrmannsdörfer berichtet, dass die Verbindung mit den meisten Schülern auf diese Weise nie abgerissen sei. Sie bekamen ihre Aufgaben, lösten sie, sandten sie zurück, diese wurden korrigiert und mit Erläuterungen wieder an die Schüler zurückgeschickt. Das war oftmals auch per Video möglich. Weil diese Lösung aus der Not heraus so gut geklappt hat, wollen Herrmannsdörfer und sein Team sie auch behalten.
Online-Unterricht, so der Plan, soll künftig weiter möglich sein, auch wenn alle Kinder wieder die Musikschule besuchen dürfen. Das soll dann parallel laufen. Klaus-Jürgen Herrmannsdörfer sagt: „Wir versuchen, das auch nach der Corona-Krise weiterzuführen. Ein Beispiel: ein Schüler arbeitet in Augsburg und hat zwei halbe Tage in der Woche frei und Zeit für den OnlineUnterricht.“
Das sei, so Herrmannsdörfer, auch für Schüler oder Lehrkräfte, die in einer Vollzeit des Unterrichts eventuell krank sind, auch dann möglich. Da sei dieser Online-Unterricht eine perfekte Alternative oder Ergänzung.
Einige Anregungen hat er im Internet gefunden. Kristin Thielemann, Trompeterin aus der Schweiz und Schlagzeuger Max Gaertner aus Deutschland, beide Musikpädagogen und Autoren, hätten dazu einen Podcast entwickelt, den Hermannsdörfer allen empfiehlt, die OnlineUnterricht testen wollen.