Mindelheimer Zeitung

Filmreife Flucht aus der Psychiatri­e

Ausbruch Zwei Straftäter nehmen einen Pfleger als Geisel und türmen dann. Bis jetzt fehlt jede Spur

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Bedburg-Hau/Essen Es ist schon später Abend, als am Montag zwei Patienten der forensisch­en Psychiatri­e in Bedburg-Hau in NordrheinW­estfalen Küchenmess­er in die Hand nehmen und einen Pfleger bedrohen. Einen zweiten Pfleger schließen sie ein, dann zwingen sie ihre Geisel, die Außentür unter einem erfundenen Vorwand öffnen zu lassen. Der Plan geht auf. Wenig später sitzen die beiden im Auto des Pflegers und flüchten. Ihre Geisel lassen sie vor der Klinik stehen. Sie gelten als gewaltbere­it.

Die Männer, 38 und 43 Jahre alt, waren wegen Raubdelikt­en verurteilt worden. Seit Oktober beziehungs­weise Dezember 2019 waren sie in der forensisch­en Klinik. Dort werden unter hohen Sicherheit­svorkehrun­gen psychisch kranke und suchtkrank­e Straftäter untergebra­cht, die schuldunfä­hig oder vermindert schuldfähi­g sind.

Der zurückgela­ssene Pfleger schlägt sofort Alarm. Auch der eingesperr­te Kollege kann sich befreien und ruft die Polizei. Beide Klinikmita­rbeiter sind unverletzt geblieben, wie sich später herausstel­lt. Derweil durchkämmt ein Hubschraub­er die Dunkelheit. Zehn

Streifenwa­gen und die Kripo sind an der Suche beteiligt. Bis zum Dienstagna­chmittag gibt es keine Spur von dem weißen Ford Mondeo mit dem amtlichen Kennzeiche­n KLE-S 2521. Allerdings gibt es Hinweise aus der Bevölkerun­g. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir sie aufspüren und festnehmen werden“, sagt ein Sprecher. Helfen sollen dabei auch Fotos der beiden Straftäter.

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