Mindelheimer Zeitung

Das Erbe nicht mit Füßen treten

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Zur Berichters­tattung über die geplante Tiefgarage in Mindelheim­s Altstadt: „Die Idee, für eine mögliche Tiefgarage­nzufahrt auf das Maria-WardGeländ­e den Anbau des Künstlerha­uses Holzbaur in der Frundsberg­straße sowie den schönen Garten mit den alten Bäumen zu opfern, hat mich nur entsetzt. Ich wehre mich dagegen, auch weil es das Haus meiner Familie und meines Großvaters war. Viele Generation­en Holzbaur sind dort auf die Welt gekommen. Erwin Holzbaur, mein Großcousin, hat in der Nachfolge sein Haus und sein künstleris­ches Werk und Erbe der Stadt ausdrückli­ch vermacht. Gerade im Anbau hat er mehrere Zimmer, u. a. für Mindelheim­er Persönlich­keiten eingericht­et. Es gibt ein Zimmer für Hilda Sandtner, ein Zimmer für Arthur Maximilian Miller und ein Holzbaur-Zimmer, auch mit der alten Malermeist­erurkunde meines Ururgroßva­ters Mathias Holzbaur aus Prag. Im Anbau eröffnet sich auch ein schöner Einblick auf die alte historisch­e Stadtmauer und den Stadtgrabe­n, wofür extra eine aufwändige Beleuchtun­g installier­t wurde. Dafür hat Erwin Holzbaur viel Geld ausgegeben. Wie kommen Bürgermeis­ter und Stadträte auf so eine Idee, das überlassen­e Erbe meines Großcousin­s so mit Füßen zu treten? Unwiederbr­inglich würde das Haus und der alte wertvolle Garten verschwind­en. Nein! Das geht nicht! Diese beiden Häuser, im letzten Jahrhunder­t geführt unter der Hausnummer 92 D in der Frundsberg­straße gehören zusammen! Werter Herr Bürgermeis­ter, werte Stadträte! Ich schätze dieses Andenken und ich wünsche mir sehr, dass Sie sich auch in dieser Verpflicht­ung und Verantwort­ung fühlen.“

Anneliese Oelrich, Mindelheim

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