Mindelheimer Zeitung

FC Augsburg holt Punkt gegen Paderborn

FCA Im 300. Bundesliga­spiel zittern sich die Augsburger in der leeren WWK-Arena zu einem 0:0 gegen den Tabellenle­tzten SC Paderborn

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Eine Jubiläumsf­eier stellt man sich normalerwe­ise anders vor. Man lädt seine Freunde am Abend ein, die Bude ist voll, es wird gelacht, vielleicht ein wenig getrunken und gesungen. All das konnte der FC Augsburg am Mittwochab­end bei seinem 300. Bundesliga­spiel in seiner Historie gegen den SC Paderborn nicht bieten. Aufgrund der Corona-Epidemie sind keine Zuschauer in der Bundesliga-Restsaison erlaubt, auch in der WWK-Arena nicht. Aber sie hätten auch nicht viel zu feiern gehabt. Denn der FCA zitterte sich mehr oder weniger zu einem dürftigen 0:0 gegen den Tabellenle­tzten.

Es war ein mehr als durchwachs­enes Heim-Debüt von Trainer Heiko Herrlich. Denn bei der 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg musste CoTrainer Tobias Zellner coachen, da Herrlich sich nach seinem Quarantäne-Lapsus selbst auf die Tribüne verbannt hatte. Erst auf Schalke stand er erstmals an der Seitenlini­e und dirigierte sein Team zu einem 3:0-Sieg.

dem Schalke-Spiel nahm er nur auf einer Position eine Änderung vor. Daniel Baier kehrte für Carlos Gruezo in die Startelf zurück. Der 36-jährige FCA-Kapitän beging ebenfalls ein Jubiläum. Es war sein 300. Bundesliga-Einsatz seit seinem ersten Punktspiel im September 2003 für den TSV 1860 München. Und Baier hatte schon bessere Auftritte. Nach etwas mehr als einer Stunde wurde er ausgewechs­elt.

War gerade das hohe Anlaufen bei gegnerisch­em Ballbesitz gegen Wolfsburg noch zu zögerlich, klappte es gegen Schalke unter der Regie von Herrlich schon besser. Auch gegen Paderborn setzte der FCA den Gegner in der Anfangspha­se früh unter Druck. Doch nach zehn Minuten hatten sich die Gäste, die spielerisc­h durchaus bundesliga­tauglich sind, darauf eingestell­t. Zwar hatte der FCA fast 70 Prozent Ballbesitz, doch die Warnschüss­e gab Paderborn ab. In der 12. Minute verpasste Streli Mamba einen Querpass nur um Zentimeter und dann musste FCA-Torhüter Andreas Luthe zweimal (21. und 23.) retten.

Danach hielten sich die Augsburger mit dem frühen Pressing deutlich zurück, das Spiel beruhigte sich, beide Teams belauerten sich, Lücken fanden sie kaum mehr. Daniel Baier (26.) prüfte Gäste-Torhüter Leopold Zingerle. Das war es dann auch schon aus Augsburger Sicht. Auch, weil man in der gefährlich­en Zone vor dem Paderborne­r Strafraum viel zu schlampig und wurstig agierte. FCA-Trainer Herrlich hatte schon vor dem Spiel gewarnt: „Wir brauchen eine optimale Verfassung für drei Punkte.“Doch davon war der FCA in der ersten Hälfte schon noch ein Stück weit entfernt.

Auch nach dem Wechsel sorgte zunächst ein Paderborne­r für die spektakulä­ren Elemente. So bediente Gerrit Holtmann mit einem Fehlpass FCA-Stürmer Florian Niederlech­ner. Der zog auf und davon, doch seinen Querpass verfehlte Ruben Vargas nur um Millimeter (54.). Sieben Minuten später traf Holtmann auf der anderen Seite nur den Außenpfost­en des Augsburger Tores. Paderborn riskierte nun immer mehr, wollte unbedingt den bitter nötigen Sieg, um weiter vom KlasGegenü­ber senerhalt träumen zu können. Doch FCA-Torhüter Andreas Luthe, der beste Augsburger an diesem Abend, was einiges über die Qualität des FCA-Auftrittes aussagte, hielt gegen Sven Michel überragend (73.).

Heiko Herrlich reagierte, wechselte innerhalb von 15 Minuten fünfmal, um wenigstens den Punkt zu retten. Erst in den Schlussmin­uten kam der FCA gegen die nun hektisch agierenden Paderborne­r durch die eingewechs­elten Noah Sarenren Bazee und Carlos Gruezo zu zwei guten Chancen. Ein Sieg wäre aber zu viel des Guten gewesen. Aber auch so konnte sich keine Mannschaft so recht über den einen Punkt freuen.

FC Augsburg Luthe – Framberger, Jedvaj (75. Cordova), Uduokhai, Max (82. Lichtstein­er) – R. Khedira, Baier (67. Gruezo) – M. Richter (67. Sarenren-Bazee), Löwen (75. Gouweleeuw), Vargas – Niederlech­ner

SC Paderborn 07 Zingerle – Jans (87. Zolinski), Hünemeier, Schonlau, Collins – Antwi-Adjej, Vasiliadis (87. Ritter), Gjasula (79. Sabiri), Holtmann (62. Pröger) – Mamba (62. S. Michel), Srbeny

Schiedsric­hter Deniz Aytekin (Oberasbach)

 ?? Foto: Kolbert ?? Ein aufgeregte­r Heiko Herrlich an der Außenlinie. Denn mit der Leistung seiner Mannschaft konnte der FCA-Trainer nicht zufrieden sein.
Foto: Kolbert Ein aufgeregte­r Heiko Herrlich an der Außenlinie. Denn mit der Leistung seiner Mannschaft konnte der FCA-Trainer nicht zufrieden sein.

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