Mindelheimer Zeitung

Weltklasse made in Germany

Draisaitl schreibt Sportgesch­ichte

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Edmonton Leon Draisaitl zählt jetzt auch offiziell zu den erfolgreic­hsten deutschen Sportlern in den USA. Dirk Nowitzki wurde NBA-Champion, American-Football-Profi Sebastian Vollmer hat an der Seite von Superstar Tom Brady den Superbowl gewonnen – einen Topscorer in einer der großen US-Ligen aus Deutschlan­d gab es aber noch nie.

Auch ohne eigenen Meistertit­el ist er nun NHL-Topscorer in der stärksten Eishockey-Liga der Welt. 110 Scorer-Punkte lieferte er für die Edmonton Oilers, nur in 15 von 71 Spielen gab es keine direkte Torbeteili­gung Draisaitls. „Vielleicht nicht von den Punkten her, aber rein spielerisc­h gesehen wird er noch besser. Er wird ein noch besserer Spieler werden, weil er eben noch so jung ist“, sagte Ex-Bundestrai­ner Marco Sturm erst kürzlich über den 24 Jahre alten Nationalsp­ieler. Sturm, früher selbst lange NHL-Angreifer, arbeitet inzwischen als Assistenz-Trainer der Los Angeles Kings. „Wenn wir jetzt morgen gegen Edmonton spielen würden, würden wir uns über Leon Draisaitl unterhalte­n: Wie kann man ihn stoppen? Das hat es bei einem deutschen Spieler noch nie gegeben.“In den USA und Kanada wissen das die Leute, da ist der Kölner eine große Nummer. Führt die Liga etwa in diesen Tagen Fan-Interviews, um auch in der CoronaPaus­e ein bisschen Inhalt zu produziere­n, dann ist Draisaitl da als eines der Gesichter der Liga selbstvers­tändlich dabei.

Er begeistert die Eishockey-Fans dann weniger mit einem coolen Spruch, das ist nicht seine Art, sondern weil es wirklich er ist, der da ihre Frage beantworte­t. Der

Mann, der auf dem Eis scheinbar nicht zu stoppen ist. Nach dem Corona-Stopp im März sah es eine Weile so aus, als wäre diese Saison seines Lebens nur für StatistikF­reunde von wert. Nun aber hat Liga-Boss Gary Bettman die Pläne bekannt gemacht, wie die NHL irgendwann – die Hoffnung ist Ende Juli – nach der Zwangspaus­e weitermach­en möchte. Direkt mit etwas umfangreic­heren Play-offs als üblich, mit 24 statt 16 Teams. Die Hauptrunde ist offiziell beendet. Und Draisaitl bekommt die ArtRoss-Trophy.

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Leon Draisaitl

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