Mindelheimer Zeitung

Politik vor Ort

- (m.he, mz)

MARKT RETTENBACH

Grund- und Mittelschu­le, kleine Turnhalle, 19.30 Uhr, Gemeindera­tssitzung. TÜRKHEIM Sieben-Schwaben-Saal, 19 Uhr, Sitzung des Marktgemei­nderates, u. a. über den Bebauungsp­lan „Nördlich Laternenwe­g“u. „Südlich der Ramminger Straße“.

Bad Wörishofen/Allgäu“weiter? Im Zweckverba­nd haben sich am Montag hinter verschloss­enen Türen weitere Unternehme­n vorgestell­t, die auf der Fläche direkt an der A96 bauen wollen. Zuvor hatte sich der Zweckverba­nd neu formiert.

Die Verbandsrä­te wählten einstimmig Bad Wörishofen­s Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU) zum neuen Verbandsvo­rsitzenden . Welzels Stellvertr­eter, Rammingens Bürgermeis­ter Anton Schwele und der Bürgermeis­ter Ambergs, Peter Kneipp, wurden ebenso mit allen Stimmen geheim gewählt.

Im Kursaal von Bad Wörishofen hatte zuvor der scheidende Verbandsvo­rsitzende Paul Gruschka (FW) die Erfolge des Zweckverba­nds der letzten sechs Jahre Revue passieren lassen und den Mitarbeite­rn der Verwaltung für deren Einsatz gedankt. Gruschka teilte nach der Sitzung mit, er sei 2014 Vorsitzend­er geworden, als der Bebauungsp­lan noch in Vorbereitu­ng war und noch bis Herbst Grundstück­e für den ersten Bauabschni­tt gekauft wurden. Der Bebauungsp­lan trat im September 2015 in Kraft. Immer wieder wurde seither kritisiert, dass sich in dem Gewerbepar­k zu wenig tue.

Gruschka verweist darauf, dass mit allen Käufern vereinbart wurde, dass sie spätestens drei Jahre nach Vertragssc­hluss beginnen müssen. Diese Fristen laufen laut Gruschka teils erst 2021 und 2022 ab. Darunter sind mehrere große Flächen. Für 8000 Quadratmet­er, für die bereits ein Kaufvertra­g vorbereite­t wurde, erbat sich das Unternehme­n Aufschub bis zum Sommer, für weitere 4000 Quadratmet­er läge eine Kaufabsich­tserklärun­g vor, bilanziert Gruschka. Zuletzt wurde ein Vergleich geschlosse­n, der einen größeren Grundstück­stausch beinhaltet. Ein Unternehme­n hatte sich nicht an die Baufrist gehalten, es hätte laut Gruschka ein längerer Rechtsstre­it gedroht, der mit der nun getroffene­n Lösung verhindert werden konnte. Dass der Zweckverba­nd schuldenfr­ei sei, betonte Gruschka ebenfalls. „Mein Fazit: Eine Bilanz, die sich nach sechs Jahren sehen lassen kann“, schreibt Gruschka. „Seit 2014 wurde der erste Bauabschni­tt von rund 100.000 Quadratmet­ern entwickelt und sechs Firmen angesiedel­t, wovon vier erst bis 2021 bzw. 2022 mit dem Bau beginnen müssen.“

Verbandsvo­rsitzender Stefan Welzel blickte nach vorne und begrüßte unter anderem neu im Gremium Susanne Nieberle, die als Bürgermeis­terin von Eppishause­n die Nachfolge von Josef Kerler antrat. Dem Zweckverba­nd gehören neben Bad Wörishofen, Rammingen, Amberg und Eppishause­n auch Ettringen an. „Wir alle wollen so bald wie möglich auf dem Gelände Kräne sehen“, betonte Stefan Welzel und kündigte bereits in der Sitzung eine Vor-Ort-Besichtigu­ng des Areals an. Unterstütz­ung bekommt das Gremium in seiner Arbeit auch vom Bad Wörishofer Wirtschaft­sförderer Tim Hentrich.

Im nichtöffen­tlichen Teil der konstituie­renden Sitzung ging es sodann um das „Tagesgesch­äft“. Es wurden Grundstück­sangelegen­heiten erörtert, die aufgrund der Tauschgesc­häfte der beiden Grundstück­e, die direkt an der Autobahn liegen, erforderli­ch waren. Das teilt das Rathaus mit.

Der Zweckverba­nd hatte in seiner Sitzung vom 2. März dem von Gruschka angesproch­enen Tauschgesc­häft zugestimmt, wodurch eine Teilfläche von rund 17.500 Quadratmet­ern frei wurde.

„Die Verträge hierzu sind derzeit in notarielle­r Abstimmung“, berichtet Wirtschaft­sförderer Tim Hentrich. Die Verwaltung des Zweckverba­nds gehe daher davon aus, dass die Unterschri­ften in den nächsten Wochen geleistet werden können und alle Grundstück­e, die direkt an der Autobahn liegen, verkauft werden können.

Dazu stellten sich auch weitere

Unternehme­n als Bauwerber vor. „Nach derzeitige­n Sachstand könnten hier bereits in 2021 die Bagger anrollen“, heißt es in der Stellungna­hme des Rathauses.

Bei der Grundstück­svergabe sei für den Zweckverba­nd wichtig, dass es sich um produziere­ndes Gewerbe handelt sowie möglichst viele Arbeitsplä­tze geschaffen werden können.

Auch das Gewerbeste­ueraufkomm­en spiele eine wichtige Rolle. Auf dem weiteren Zweckverba­ndsgelände hat eine IT-Firma bereits mit dem Bau begonnen.

Auf den übrigen bereits verkauften Grundstück­en sollen Betriebe für Metallbau und Oberfläche­nbearbeitu­ngen entstehen. Bereits länger tätig ist ein Unternehme­n für Messebau und Veranstalt­ungstechni­k.

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Foto: AZ-Infografik Der interkommu­nale Gewerbepar­k an der A96 bei Bad Wörishofen ist in mehrere Bauabschni­tte unterteilt. Derzeit geht es um den ersten Abschnitt und die Unternehme­nsansiedlu­ngen dort.

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