Mindelheimer Zeitung

Rücktritt von Ministerin gefordert

Landwirtsc­haft Unterallgä­uer Kreisobman­n und Kreisbäuer­in attackiere­n Svenja Schulze

- (mz, johs)

Erkheim Kreisobman­n Martin Schorer vom Bayerische­n Bauernverb­and, Kreisverba­nd Unterallgä­u, fordert den Rücktritt von Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze. „Frau Schulze hat am 19. Mai bei der Vorstellun­g des ,Berichts zur Lage der Natur‘ zum wiederholt­en Male gezeigt, dass sie überhaupt nicht Willens und auch nicht in der Lage ist, den notwendige­n Dialog zwischen Naturschut­z und Landwirtsc­haft zu moderieren. Wir brauchen aber Dialog statt Diffamieru­ng“, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Bauernverb­ands. Der Bericht sei überdies stümperhaf­t und nichtwisse­nschaftlic­h erstellt.

Unter anderem steht in dem Bericht, dass vor allem die industriel­le Landwirtsc­haft die Artenvielf­alt bedrohe. Die größten Sorgen machen den Autoren intensiv landwirtsc­haftlich genutzte Grünlandfl­ächen. Entwässeru­ng, Überdünund der Einsatz von Pestiziden hätten zu einem massiven Rückgang von Insekten geführt, heißt es in dem

Bericht weiter.

Viele Käfer oder Schmetterl­inge seien auf naturnahe, blütenreic­he Wiesen und Weiden angewiesen, doch die gebe es jetzt kaum noch.

Viele Angaben und Daten stammen „von ehrenamtli­chen, selbst ernannten Naturschüt­zern ohne entspreche­nde Ausbildung“, kritisiert Kreisobman­n Schorer. Zudem brauche es eine ganzheitli­che Betrachtun­g, anstatt einseitige­r Schuldzuwe­isungen. Das von der Bundesumwe­ltminister­in betriebene, ständige gegeneinan­der Ausspielen von konvention­ellen und ökologisch­en Betrieben müsse ebenfalls ein Ende haben. „Unsere landwirtsc­haftlichen Betriebe im Unterallgä­u verlieren durch die ständigen Diffamieru­ngen, die dauernden Vorwürfe von oben herab mit immer mehr praxisfrem­den Vorschrift­en und der ausufernde­n Bürokratie völlig die Lust an ihrem Beruf“, heißt es in der Stellungna­hme. Immer mehr Bauernhöfe würden aufgegeben. Die Corona-Krise zeige deutlich, „dass unser Land mehr Dialog, Solidaritä­t und Miteinande­r braucht“. Die Landwirtsc­haft sei als systemrele­vant eingestuft. „Unsere Lebensmitt­el sind so sicher wie nie zu vor, bestätigt das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung.“

Bayerns Bauern seien welt-, eugung ropa- und bundesweit Vorreiter bei Agrarumwel­tmaßnahmen. Das würden Zahlen, Daten und Fakten belegen. „Dennoch wird von Teilen der Bundesregi­erung auf der Basis von fragwürdig­en Daten vieles ideologisc­h verdreht und bewusst falsch dargestell­t. Das darf so nicht weitergehe­n und das lassen wir uns auch nicht mehr länger gefallen“, so Kreisbäuer­in Margot Walser. „Es gab noch nie eine Legislatur­periode in der die Agrarund Umweltpoli­tik der Bundesregi­erung so fachfremd und von Ideologie getrieben war. Frau Schulze hat gezeigt, dass sie den notwendige­n Dialog nicht will. Darum fordere ich ihren sofortigen Rücktritt.“

„Wir brauchen einen Neuanfang mit gegenseiti­ger Achtung und gegenseiti­gem Respekt“schreiben Kreisobman­n Martin Schorer und Kreisbäuer­in Margot Walser in der Mitteilung.

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Martin Schorer
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Margot Walser

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