Maria Seitz posthum geehrt
Gemeinderat Die Türkheimer SPD stellte den Antrag, Straßen im Gemeindebereich nach Frauen zu benennen
Türkheim Mit ihrem Vorschlag, Straßen der Marktgemeinde nach Frauen zu benennen, die für Türkheim wichtig waren und besondere Leistungen erbracht haben, konnte die Türkheimer SPD die volle Mehrheit im Marktgemeinderat gewinnen. Hatten sich wohl auch andere Fraktionen im Gremium schon Gedanken über diese Thematik gemacht, war es ausschließlich die SPD, die dazu einen ausführlichen Antrag formulierte – und damit „deutlich mehr, als etwas zu Papier Gebrachtes“einreichte, wie die SPD-Gemeinderatsfraktion gegenüber der Mindelheimer Zeitung betonte.
Tatsächlich sieht der SPD-Antrag – neben Paula Jakwerth und Maria Seitz – noch viele weitere weibliche Türkheimer Persönlichkeiten vor, die ebenfalls bei der Vergabe von Straßennamen berücksichtigt werden könnten. Dazu zählt die SPDGemeinderatsfraktion die Hebamme Centa Sauter, die Malerin Traudl Drexel, Franziska Wenger als Partnerin von Joseph Bernhart und dessen Nachlassverwalterin sowie die Stiftungsgeberin Fanny Wiedemann.
Nicht richtig sei zudem die Aussage
von Historiker Dr. Alois Epple gegenüber der MZ, dass Maria Seitz die Auszeichnung als Gerechte unter den Völkern durch die Gedenkstätte Yad Vashem verwehrt und ausschließlich Ehemann Willi Seitz geehrt worden war.
„Unser Antrag gibt klar darüber Auskunft, dass Maria Seitz posthum im Jahr 1987 die Auszeichnung erhielt“, ärgert sich die langjährige Kommunalpolitikerin Irmgard Schäffler im Namen der SPD-Fraktion. Auch habe sie eine ausführlichere
Würdigung der Person Maria Seitz erwartet, in Anbetracht ihrer Leistungen, im Dritten Reich drei ungarische Judenmädchen vor den Nazis versteckt und versorgt zu haben.
Untergegangen in der öffentlichen Wahrnehmung sei zudem der zweite Antrag der
SPD, namentlich eingereicht von
Walter Fritsch.
Darin hat der Fraktionsvorsitzende die posthume Ehrung des Altbürgermeisters Anton Schäffler durch eine nach ihm benannte Straße beantragt. „Herr Schäffler war bekanntlich von 1982 bis 1992 Bürgermeister unserer Marktgemeinde und 30 Jahre Kreisrat“, heißt es im Antrag. Und weiter: „1994 erhielt er für seine Verdienste um das Gemeinwohl das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2001 den Ehrenring des Marktes Türkheim.“
Dem Antrag Fritschs war einstimmig stattgegeben worden. Die West-Ost-Querung des Gebiets „südlich der Ramminger Straße“trägt nun den Namen von Altbürgermeister Anton Schäffler.
Nach Altbürgermeister Anton Schäffler (†) wurde jetzt auf Antrag der SPD-Fraktion eine Straße in Türkheim benannt.