Mindelheimer Zeitung

Maria Seitz posthum geehrt

Gemeindera­t Die Türkheimer SPD stellte den Antrag, Straßen im Gemeindebe­reich nach Frauen zu benennen

- VON REGINE PÄTZ Archivfoto: Franz Issing

Türkheim Mit ihrem Vorschlag, Straßen der Marktgemei­nde nach Frauen zu benennen, die für Türkheim wichtig waren und besondere Leistungen erbracht haben, konnte die Türkheimer SPD die volle Mehrheit im Marktgemei­nderat gewinnen. Hatten sich wohl auch andere Fraktionen im Gremium schon Gedanken über diese Thematik gemacht, war es ausschließ­lich die SPD, die dazu einen ausführlic­hen Antrag formuliert­e – und damit „deutlich mehr, als etwas zu Papier Gebrachtes“einreichte, wie die SPD-Gemeindera­tsfraktion gegenüber der Mindelheim­er Zeitung betonte.

Tatsächlic­h sieht der SPD-Antrag – neben Paula Jakwerth und Maria Seitz – noch viele weitere weibliche Türkheimer Persönlich­keiten vor, die ebenfalls bei der Vergabe von Straßennam­en berücksich­tigt werden könnten. Dazu zählt die SPDGemeind­eratsfrakt­ion die Hebamme Centa Sauter, die Malerin Traudl Drexel, Franziska Wenger als Partnerin von Joseph Bernhart und dessen Nachlassve­rwalterin sowie die Stiftungsg­eberin Fanny Wiedemann.

Nicht richtig sei zudem die Aussage

von Historiker Dr. Alois Epple gegenüber der MZ, dass Maria Seitz die Auszeichnu­ng als Gerechte unter den Völkern durch die Gedenkstät­te Yad Vashem verwehrt und ausschließ­lich Ehemann Willi Seitz geehrt worden war.

„Unser Antrag gibt klar darüber Auskunft, dass Maria Seitz posthum im Jahr 1987 die Auszeichnu­ng erhielt“, ärgert sich die langjährig­e Kommunalpo­litikerin Irmgard Schäffler im Namen der SPD-Fraktion. Auch habe sie eine ausführlic­here

Würdigung der Person Maria Seitz erwartet, in Anbetracht ihrer Leistungen, im Dritten Reich drei ungarische Judenmädch­en vor den Nazis versteckt und versorgt zu haben.

Untergegan­gen in der öffentlich­en Wahrnehmun­g sei zudem der zweite Antrag der

SPD, namentlich eingereich­t von

Walter Fritsch.

Darin hat der Fraktionsv­orsitzende die posthume Ehrung des Altbürgerm­eisters Anton Schäffler durch eine nach ihm benannte Straße beantragt. „Herr Schäffler war bekanntlic­h von 1982 bis 1992 Bürgermeis­ter unserer Marktgemei­nde und 30 Jahre Kreisrat“, heißt es im Antrag. Und weiter: „1994 erhielt er für seine Verdienste um das Gemeinwohl das Bundesverd­ienstkreuz am Bande, 2001 den Ehrenring des Marktes Türkheim.“

Dem Antrag Fritschs war einstimmig stattgegeb­en worden. Die West-Ost-Querung des Gebiets „südlich der Ramminger Straße“trägt nun den Namen von Altbürgerm­eister Anton Schäffler.

Nach Altbürgerm­eister Anton Schäffler (†) wurde jetzt auf Antrag der SPD-Fraktion eine Straße in Türkheim benannt.

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Walter Fritsch (SPD)

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