Modernes Bauen und ein 60er-Jahre-Plan
Genehmigung für Bauherr in Pfaffenhausen
Pfaffenhausen Östlich der Volksschule und südlich des Blindenheims ist in Pfaffenhausen in den sechziger Jahren eine Siedlung entstanden – nach einem Bebauungsplan von 1961. Nun will ein Grundstücksbesitzer dort ein Haus abreißen und neu bauen, allerdings hat sich die Vorstellung von einem „modernen Haus“in den vergangenen knapp 60 Jahren dann doch ein wenig geändert – und der Bebauungsplan ist nicht mehr zeitgemäß.
So wollte etwa der Bauwerber ein Dach, das rund 20 Grad Dachneigung hat und nicht wie bisher 40 Grad. Er wollte eine teilweise Holzverkleidung, obwohl im Bebauungsplan Putz vorgeschrieben ist. Der Pfaffenhausener Marktrat und Bürgermeister Franz Renftle hatten aber nichts dagegen und befreiten den Bauwerber von den Festsetzungen des Bebauungsplans. Damit war laut Renftle aber das Landratsamt nicht einverstanden – und so kümmerte sich der Marktrat nun um eine Änderung des Bebauungsplans für dieses eine Grundstück. Die Kosten dafür müssen vom Bauherren übernommen werden und betragen laut Renftle rund 5000 Euro.
In der Tat hatte sich der Marktrat auch überlegt, ob man den Bebauungsplan gleich für die ganze Siedlung ändere, so Renftle. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit gering, dass schon bald wieder eines der gut ein Dutzend Häuser abgerissen werde, damit dort etwas Neues entstehen kann. „Den Bebauungsplan für alle Grundstücke auf Markt-Kosten zu ändern, wäre deshalb nicht sinnvoll“, so der Bürgermeister – und der Marktrat war ebenso dieser Meinung.