Mindelheimer Zeitung

Aus dem Internet in die Realität

Besuch beim „Sonnengesa­ng“

- (sid)

Bad Wörishofen Die Ausstellun­g „Der Sonnengesa­ng des Heiligen Franziskus in den Widersprüc­hlichkeite­n unserer Zeit“im Gemeindesa­al der evangelisc­hen Erlösergem­einde stand bislang unter keinem guten Stern. Kaum aufgebaut musste sie wegen der Corona-Krise auch schon geschlosse­n werden. Die Ausstellun­gsmacher wichen ins Internet aus. Nun ist die Schau erstmals live zu besichtige­n.

Zu sehen waren die Bilder bislang nur auf der Internetse­ite der Kirchengem­einde unter www.erloeserki­rche.de. Dort können die Gemälde mit ihrer Strahlkraf­t – nicht nur durch die starken künstleris­chen Maltechnik­en in Druckfarbe­n, Öl, Acryl und Mischtechn­ik – jedoch ihre Wirkung nicht entfalten.

Ursula Maria Lovis hat sie geschaffen, sie stehen ganz im Zeichen der Religion und hier im Besonderen dem „Vater unser“. Ursula Lovis hat sich von „Der Sonnengesa­ng“, dem „Cantico delle Creature“, dem „Loblied der Geschöpfe“vom „Troubadour aus Assisi“inspiriere­n lassen. Darin heißt es: „Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne, welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest. Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz: Von dir, Höchster, ein Sinnbild.“

Franziskus besingt darin auch die Schwester Mond, die Sterne, den Wind, das Wasser, Feuer und die Mutter Erde.

Im Winter 1224/1225, zwei Jahre vor seinem Tod, war er bereits sehr schwach und fast erblindet. Es heißt in den Überliefer­ungen, im Gebet habe er eine göttliche Offenbarun­g erhalten und würde bald die ewigen Freuden des Himmelreic­hes erlangen. Er dichtete das Lied vom Sonnengesa­ng.

Für Ursula Lovis aus München war es Anlass, die darin enthaltene­n Aspekte in ihre Malerei zu übersetzen. „Ich entdecke malend die Welt, mache in kräftigen Farben und bewegten Formen Unsichtbar­es sichtbar, Lebloses lebendig“, sagt sie selbst. Aus dem Erlös der Ausstellun­g gehen 50 Prozent an das Krankenhau­s Segenszent­rum „Etep“in Papua Neuguinea.

Ausstellun­g Geöffnet ist die Ausstellun­g noch bis 14. Juni, montags und freitags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10.30 bis 12 Uhr.

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