Es sind noch viele Fragen offen
Bau I Erkheimer Räte wollen detailliertere Infos über das innovative Wohnprojekt „Lebenswiese Allgäu“
Erkheim Im Falchenweg in Erkheim könnte ein kleines Dorf im Dorf entstehen. Hier will ein noch zu gründender Verein mit dem Namen „Lebenswiese Allgäu“generationenübergreifendes Wohnen im Grünen sowie ökologischen Anbau zur Selbstversorgung im naturnah gestalteten Garten verwirklichen, „damit Mensch und Tier im Einklang mit Natur und Klima harmonisch miteinander leben“. Doch noch sind viele Frage offen, wurde in der jüngsten Sitzung des örtlichen Bau- und Hauptausschusses deutlich, in der das Projekt vorgestellt wurde.
Auch wenn die aktuelle Bauvoranfrage nur ein Gemeinschaftshaus mit vorgelagerter Sonnenterrasse und Schwimmteich sowie ein Versorgungshaus umfasste, wollten die Markträte mehr und konkretere Informationen über das Gesamtkonzept vorgelegt bekommen. Dieses muss laut Dieter Häring vom noch zu gründenden Verein erst in einer noch auszuarbeitenden Satzung geregelt werden. Letztlich sollen auch rund 30 Wohnungen mit je 25 Quadratmetern entstehen.
Für die einzelnen kleinen Häuschen besteht laut dem Schreinermeister keine Genehmigungspflicht. Da in dem parkähnlich gestalteten Gelände keine Flächenversiegelung stattfinde, seien hierfür auch keine Ausgleichsmaßnahmen erforderlich:
Hier werde das Gelände sogar eher „noch ökologisch aufgewertet“. Das Landratsamt habe für die Maßnahme sogar Fördermittel aus dem LeaderProgramm in Aussicht gestellt. Rat Günther Bayer wollte vorab geklärt haben, wer etwa die Gebühren/Beiträge bei der Abwasser- und Wasserentsorgung trägt. Vieles in dem naturschutzrechtlich sensiblen Gebiet am Falchengraben müsse zwingend bereits im Vorfeld geklärt werden. Bürgermeister Christian Seeberger sah „bei dem Projekt mit innovativem Charakter vieles noch nicht ganz zu Ende gesponnen“und riet deshalb vorerst noch zur Rücknahme der Bauvoranfrage: „Das Projekt muss so umgesetzt werden, dass es auch nachhaltig ein Modellprojekt werden kann.“
Die Marktgemeinde sei grundsätzlich aufgeschlossen für das Vorhaben. Die Fragen, die hinter dem noch in den Kinderschuhen steckenden Wohnprojekt stecken, „das es in Deutschland noch nicht so oft gibt“, müssten aber zunächst noch geklärt werden. Vor einem Beschluss müssten „griffige Rahmenbedingungen geschaffen werden“, forderte der Bürgermeister. Das habe das innovative Projekt verdient.
Dieter Häring kam der Empfehlung des Gemeindechefs schließlich ohne Zögern nach und zog die Bauvoranfrage noch am selben Abend kurzfristig zurück.