Lest, Kinder, lest!
Zu „Computerspiele statt Mathe“(Politik) vom 6. August:
Kinder beschäftigen sich also in der Corona-Krise jeden Tag ein paar Stunden mit Lernen und 5,2 Stunden mit ihrem Handy, mit Computerspielen und Fernsehen.
Eine andere Nachricht wäre erfreulicher gewesen: Die Kinder verwenden mindestens eine Stunde für das Lesen von Märchen, Sagen, klassischen Jugendbüchern (z. B. „Nils Holgerssons wunderbare Reise mit den Wildgänsen“) und wertvollen Sachbüchern, die ungemein lehrreich und spannend sein können.
Der Vorteil des mit Genuss verbundenen Freizeit-Bücherlesens gerade in Corona-Zeiten liegt auf der Hand: Die Kinder tun ganz nebenbei, ganz unbewusst auch etwas für den schulischen Erfolg! Sie lassen ihre Fantasie und Vorstellungskraft schweifen, üben das verstehende Denken, erfahren Wichtiges über das Verhalten der Menschen, bekommen die beste nur denkbare Werteerziehung, erweitern gleichzeitig ihren deutschen Wortschatz, erhöhen ihre Beherrschung der deutschen Grammatik, lernen Rechtschreibung und Zeichensetzung und schreiben, nicht zuletzt, in der Schule ungleich bessere Aufsätze als vorher…
Wo bleibt der Rat der Politiker und Bildungsexperten? Lest, Kinder, lest!
Wolfgang Illauer, Neusäß sich dabei wohl auf das schlechte Gedächtnis ihrer Zuschauer, denen nichts anderes übrig bleibt, als diese primitive Sparstrategie wohl oder übel stillschweigend hinzunehmen.
Ulrich Lohrmann Augsburg