Der FC Augsburg macht Lust auf mehr
Fußball Der Bundesligist gewinnt sein erstes Testspiel mit 9:0. Trainer Herrlich ist mit der Mentalität sehr zufrieden
Kirchheim Nun mag ein Regionalligist, dem auch noch vier Stammspieler fehlen, kein wirklicher Prüfstein sein. Der FC Augsburg aber hat am Samstag beim 9:0-Testspielsieg beim SV Heimstetten angedeutet, dass in dieser Mannschaft viel Lust auf Fußball steckt. Und auch eine gewisse Siegermentalität. Die hatte Manager Stefan Reuter zuletzt beim FCA vermisst. Nun sagte Trainer Heiko Herrlich am Samstagnachmittag: „Die Siegermentalität war heute schon zu sehen, wir müssen das aber von Tag zu Tag bestätigen und es in die Pflichtspiele transportieren.“In jedem Training, in jedem Testspiel erwartet Herrlich ein Leistungsklima. Die Gier auf Tore.
Am Samstag lief es von Beginn an rund bei den Augsburgern. „Wir hatten schwere Beine, sind aber gut reingekommen ins Spiel. So ein frühes 2:0 wünscht man sich auch im DFB-Pokal gegen einen niederklassigen Gegner“, sagte Niederlechner, der zwei Tore zum 9:0 beisteuerte. Die weiteren Treffer für den FCA erzielten Alfred Finnbogason (drei), Ruben Vargas, Neuzugang Daniel Caligiuri per Strafstoß und Rückkehrer Michael Gregoritsch (zwei).
„Nach der ersten Trainingswoche bin ich zufrieden. Es gibt immer irgendwas zu verbessern, aber gerade bei den Temperaturen hat die Mannschaft das Spiel gut angenommen“, sagte Herrlich. Er tauschte nach 45 Minuten seine komplette Mannschaft. So kamen im zweiten Durchgang auch Iago und Fredrik Jensen zum Einsatz, die in der Endphase der vergangenen Saison fehlten. Auch Tim Civeja aus der U19 durfte sich in der zweiten Halbzeit beweisen und zeigte mehrfach sein großes Talent. Neuzugang Tobias Strobl dagegen trainiert derzeit noch individuell. Er hatte noch in Mönchengladbach einen Muskelbündelriss erlitten, den er noch vollständig auskurieren muss. Mannschaftstraining war daher für den 30-Jährigen beim FC Augsburg noch nicht möglich.
Die Augsburger überzeugten mit schnellem und vor allem sicherem
Passspiel. Das war zuletzt ein Problem beim FCA. Die Passquote war verbesserungswürdig, auch die Ballbesitzphasen waren zu gering. „Daran arbeiten wir weiter“, sagte Herrlich. In der zweiten Halbzeit missfiel dem Trainer, dass sich seine Spieler zu viele Fouls erlaubt hatten.
In der ersten Halbzeit hatte Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw die Kapitänsbinde getragen, im zweiten Durchgang übernahm sie Stürmer Alfred Finnbogason. Beide waren in der vergangenen Saison Stellvertreter von Daniel Baier, von dem sich der Verein in der Sommerpause getrennt hatte. „Dadurch ist ein Vakuum entstanden, in das andere reinwachsen können“, sagte Herrlich. Wer das beim Kapitänsamt sein wird, ließ der Trainer offen: „Wir haben natürlich eine Idee und werden viele Gespräche führen.“Noch aber sei nicht die Zeit, diese Entscheidung zu treffen.