Mindelheimer Zeitung

Ein Pater ist in seiner Heimat gestrandet

MdL Pohl (FW) will durchgängi­ge Versorgung

- (mz)

Bad Wörishofen Der Landtagsab­geordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler) unternimmt einen erneuten Vorstoß, um die Einsatzzei­ten der Rettungswa­che in Bad Wörishofen auszudehne­n. Diese sind nach wie vor zwischen 6 Uhr und 22 Uhr besetzt. Ziel des Abgeordnet­en sei es, die Kneippstad­t rund um die Uhr zu versorgen, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Ein Vorstoß mit einer Petition an den Bayerische­n Landtag ist im Jahre 2016 gescheiter­t. Nun sieht Pohl den richtigen Zeitpunkt gekommen, um die Sache wieder auf die Tagesordnu­ng zu setzen: „Die größte Stadt im Unterallgä­u ohne eine durchgängi­ge Rettungswa­che - das geht einfach nicht“, betont Pohl.

Knackpunkt sei laut Pohl jeweils die Frage, ob die Rettungswä­gen aus der Region den Bedarf so abdecken können, dass in mindestens 80 Prozent der Fälle die Helferfris­t von maximal zwölf Minuten eingehalte­n werden kann. Darunter versteht man den Zeitraum zwischen dem Eingang des Notrufs bei der Rettungsle­itstelle und dem Eintreffen des Fahrzeugs beim Patienten.

Strittig war aber immer, ob dabei der gesamte Zeitraum zu betrachten ist, oder nur die acht Stunden zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens, in denen die Bad Wörishofer Wache unbesetzt ist.

In einer Erhebung aus dem Jahr 2016 sei bereits festgestel­lt worden, dass im genannten Zeitraum zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ca. 20 Prozent der Patienten, die einen Notruf verursacht haben, nicht innerhalb des vorgeschri­ebenen Zeitrahmen­s von zwölf Minuten erreicht worden seien.

Der Landtagsab­geordnete hatte gemeinsam mit dem ehemaligen Bad Wörishofer Bürgermeis­ter und jetzigen

Helferfirs­t von maximal zwölf Minuten

FW-Stadtrat Paul Gruschka für die Ausweitung der Rettungswa­che gekämpft. Die beiden Politiker haben dies auch mit Blick auf die Alterspyra­mide begründet: „Von den knapp 17.000 Einwohnern in Bad Wörishofen sind etwa 52 Prozent älter als 51 Jahre. Besonders für diese Altersgrup­pe und auch die rund 150.000 Kurgäste ist eine ganztägige schnellstm­ögliche medizinisc­he Versorgung wichtig“, so der Ex-Bürgermeis­ter, der seit seiner Abwahl als Referent im Büro des FW-Landtagsab­geordneten arbeitet.

Dies rechtferti­ge allemal die Ausweitung des derzeitige­n Angebots auf 24 Stunden, ergänzt der Abgeordnet­e. Beide erklären unisono, dass sich an diesen Aspekten nichts geändert habe.

Pohl kündigt an, erneut das Gespräch mit Innenstaat­ssekretär Gerhard Eck (CSU) zu führen. Er werde sich außerdem an die neugewählt­en Landräte Alex Eder (FW), Thorsten Freudenber­ger in Neu-Ulm (CSU) und Hans Reichhart aus Günzburg (CSU) wenden: „Sie sitzen im Rettungszw­eckverband Donau-Iller an den Schalthebe­ln. Sie können die Ampel für Bad Wörishofen auf Grün stellen. Gerade bei Schlaganfä­llen steigt das Risiko einer schweren und irreparabl­en Gesundheit­sbeschädig­ung oder des Todes minütlich an. Deshalb brauchen wir für Bad Wörishofen, aber auch für andere betroffene Gemeinden wie Ettringen die Rettungswa­che in Bad Wörishofen rund um die Uhr“, so Pohl in der Pressemitt­eilung.

 ??  ?? Paul Gruschka
Paul Gruschka
 ??  ?? Bernhard Pohl
Bernhard Pohl

Newspapers in German

Newspapers from Germany