Mindelheimer Zeitung

In der Kreisstadt wird neues Bauland knapp

Bürgervers­ammlung In Mindelheim sind städtische Baugrundst­ücke knapp. Das ist nicht der einzige Wermutstro­pfen, den Bürgermeis­ter Winter erwähnt

- VON WILHELM UNFRIED

Mindelheim Baugrundst­ücke werden knapp, zumindest aus städtische­r Hand: Dies war eine überrasche­nde Aussage von Mindelheim­s Bürgermeis­ter Stephan Winter bei der Aussprache der Bürgervers­ammlung. Wenn das Baugebiet im Norden abgewickel­t ist, werde es einen Einbruch geben, sagte er. Die Stadt habe keine Grundstück­e mehr in eigenem Besitz und der Markt sei schwierig geworden: Die Stadt suche zwar Grundstück­e, finde aber keine Verkäufer. Der nächste Wermutstro­pfen war der Weihnachts­markt, den es in der gewohnten Form wohl nicht geben könne.

Mindelheim­s Bürgermeis­ter hatte in seinem Vortrag bei der Bürgervers­ammlung trotz Coronakris­e ein positives Bild gezeichnet. Die finanziell­en Einbrüche hielten sich noch in Grenzen. Die Stadt habe Maßnahmen ergriffen um den Haushalt zu stabilisie­ren und einige Projekte verschoben (wir berichtete­n). Dann kamen die Bürger zu Wort:

● Weihnachts­markt Der Bürgermeis­ter wurde nach der Zukunft des Weihnachts­markes gefragt. Winter meinte, dass es mit dem Aufstellen eines Christbaum­s nicht getan sein könne. Auf der anderen Seite könne er sich momentan einen Weihnachts­markt in „friedvolle­r Enge“mit Glühwein wie bisher nicht vorstellen. Das Kulturamt arbeite an einem Ersatzprog­ramm. Er könne sich kleinere Veranstalt­ungen an verschiede­nen Plätzen vorstellen.

● Bauland Einen weiteren Wermutstro­pfen gab es bei dem Thema günstiges Bauland: Nachdem es in diesem Jahr einen richtigen Boom gegeben habe, sei es damit vorerst vorbei. Winter erinnerte daran, dass die Stadt im Norden östlich der alten B16 über 50 Bauplätze verkaufen

150 Interessen­ten habe es gegeben. Die Stadt habe nun keine bebaubaren Grundstück­e mehr. Und selbst wenn der Stadt heute Bauland angeboten würde, gebe es eine Planungsph­ase von mindestens zwei Jahren. „Ich kann Ihnen heute nicht sagen, wie es weiter geht“, erklärte der Bürgermeis­ter. Der Stadtrat werde die Rahmenplan­ung vorantreib­en, es gehe auch um die Nahversorg­ung des Mindelheim­er Nordens.

● Tempokontr­ollen Über zu schnelles Fahren ärgerten sich mehrere Redner und forderten mehr Geschwindi­gkeitskont­rollen. Der Leiter des Ordnungsam­tes, Ralf Müller, überrascht­e mit der Aussage, dass die Stadt nicht kontrollie­ren könne, wie sie wolle. Standorte, wo die Kontrollge­räte aufgebaut werden dürfen, müssten mit der Polizei abgesproch­en werden. Müller bescheinig­te aber den Geschwindi­gkeitsmess­geräten eine erzieheris­che Wirkung. In Straßen, in denen sie aufgestell­t werden, sei eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit feststellb­ar, wie zuletzt im Norden der Krumbacher Straße. Man werde die Zahl der Stationen nach und nach erhöhen.

● Abbiegespu­r Nicht glücklich fand ein Bürger die Verkehrslö­sung beim Einbiegen in das neue Baugebiet in Höhe der Platanenst­raße. Fußgänger seien außen vor. Bürgermeis­ter Winter erklärte, dass bei der Abbiegespu­r noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Man überlege sich, dort einen Kreisverke­hr nach Abschluss der Bauarbeite­n einzuricht­en.

● Bahnhof Der Mindelheim­er Bahnhof sei alles andere als eine Vikonnte, sitenkarte für die Stadt, meinte ein Besucher, der viele Jahre aus Mindelheim gependelt war. Der Bürgermeis­ter gab ihm recht. Es werde sich etwas ändern. Durch die Aussiedlun­g der Firma Weikmann seien der Stadt nun die Hände nicht mehr gebunden. Um das Areal für Investoren interessan­ter zu machen, werde das Gebiet Sanierungs­gebiet, ähnlich wie in der Altstadt die Ecke Gebiet Lautenstra­ße/Hauberstra­ße. Man könne so Steuervort­eile erlangen. Allerdings müsste dann aber die Bahn mitmachen und bereit sein, das Bahnhofsge­bäude zu veräußern. ● Engstellen Abschließe­nd forderte ein Bürger noch mehrere Verkehrssp­iegel an gefährlich­en Engstellen wie in der Westernach­er und Teckstraße. Das Thema Parkhaus in der unteren Stadt wurde übrigens nicht angesproch­en.

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Foto: Seitz‰Röthinger So sah es noch im Frühjahr dieses Jahres im Baugebiet im Mindelheim­er Norden aus – ganz so kahl ist es dort inzwischen nicht mehr. Immer mehr Häuser werden dort gebaut.

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