Rückschlag für Therapie gegen Covid
US-Forschungen unterbrochen
Washington Viele Hoffnungen von Wissenschaftlern, akut an Covid erkrankten Patienten helfen zu können, liegen derzeit auf dem Thema „passive Immunisierung“. Patienten werden dabei – ganz verkürzt gesagt – Antikörper gespritzt, die sich dann gegen das Virus wenden. Nun gibt es einen Rückschlag: Zwei US-Unternehmen haben ihre Forschungsarbeiten ausgesetzt.
Es handelt sich dabei um die US-Pharmariesen Eli Lilly und Johnson & Johnson. Beide teilten mit, dass sie ihre Untersuchungen derzeit unterbrochen hätten. Ein Proband bei Johnson & Johnson sei aus bisher ungeklärten Gründen erkrankt. Und Eli Lilly folgte der Empfehlung einer unabhängigen Expertengruppe, die unter anderem die Patientensicherheit während klinischer Studien überwacht. Genaue Gründe wurden aber nicht angegeben.
Passivimmunisierungen kennen viele Menschen aus dem Bereich Tetanusschutz. Bei einer Verletzung erhält der – bislang ungeschützte – Patient Antikörper, damit die Tetanuserreger abgetötet werden. Daneben wird man in der Regel aber auch noch mit einer zweiten Impfung aktiv immunisiert. Mit dieser wird der Körper angeregt, selbst Antikörper zu bilden. An aktiven Impfstoffen gegen Covid wird derzeit weltweit geforscht.
US-Präsident Trump hatte nach Medienangaben übrigens einen nach einem ähnlichen Prinzip funktionierenden passiven Impfstoff gegen seine Corona-Infektion bekommen, wie ihn Eli Lilly herstellt – allerdings vom Konkurrenzunternehmen Regeneron. Das Mittel schien geholfen zu haben. Aber Trump hatte es sozusagen außer der Reihe erhalten. Es ist noch gar nicht komplett ausgetestet worden.
Abseits dessen teilte das Robert-Koch-Institut mit, dass es seine Antikörperstudie im baden-württembergischen Hohenlohekreis fortsetzt. Dabei geht es um die Frage, inwiefern Corona-Infizierte dort Antikörper entwickelt haben.