Mindelheimer Zeitung

Zum Abschuss freigegebe­n

Warum Drohnen ins Visier der Polizei geraten

- VON MICHAEL STIFTER

Sagen wir es, wie es ist: Drohnen können nerven. Ja, ja, die Luftaufnah­men sind toll. Sehr beeindruck­end das alles. Und überhaupt: schönes Hobby. Aber diese Vogelpersp­ektive des kleinen Mannes kann für die am Boden Gebliebene­n durchaus Weißglutpo­tenzial entwickeln. Da liegt man beispielsw­eise im Garten in der Abendsonne, schenkt sich noch ein Weißbier ein und zack ist es vorbei mit der Ruhe. Ein unerwünsch­tes Flugobjekt kreist über dem Eigenheim. Und auch wenn man selbstvers­tändlich rein gar nichts zu verbergen hat, fühlt man sich irgendwie beobachtet. Na ja, wenigstens wohnen wir nicht in Freiburg. Also, damit wir uns richtig verstehen: Freiburg, super Stadt! Aber da kommt die Drohne nicht nur mit der Kamera daher, sondern mit Knoblauchf­ahne. Findige Entwickler erproben dort gerade den „DönerCopte­r“. Sie verstehen? Genau, das Fleisch im Fladen soll eines Tages per Luftfracht auf Bestellung direkt nach Hause geliefert werden. Riecht nach Ärger.

Auch die Post denkt ja darüber nach, ihre Päckchen künftig per Drohne abzuwerfen. Aber wer jemals in der Schlange am Postschalt­er die Zeit verrinnen spürte, weiß: Bis es so weit ist, kann es noch dauern. Macht überhaupt nichts. Es propellert eh schon genug rum da oben, quasi über unsere Köpfe hinweg.

Was uns Normalster­blichen bisweilen auf den Wecker geht, wird für die Polizei inzwischen zum echten Problem. Denn immer öfter nutzen Kriminelle Drohnen, um beispielsw­eise Drogen oder sogar Waffen in Gefängniss­e zu schmuggeln. Der Staat hat deshalb eigens ein Drohnenabw­ehrsystem entwickelt, um die Dinger vom Himmel zu holen, wie Sie auf Bayern lesen. Klingt irgendwie verlockend…

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