Mindelheimer Zeitung

Dorfstraße soll ausgebaut werden, aber ...

Austausch Bei der Bürgervers­ammlung in Mindelau brachten die Bürger einen Radweg ins Gespräch – und ihr Missfallen über ein baufällige­s Haus zum Ausdruck

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Mindelau Die Schulden und Rücklagen der Stadt Mindelheim hielten sich 2019 mit 7,4 gegen 7,2 Millionen Euro in etwa die Waage. Während die Zahlen des Jahresberi­chts noch eine gesunde und erfolgreic­he Haushaltsp­olitik erkennen ließen, musste Rathausche­f Stephan Winter bei einer Bürgervers­ammlung für die Ortsteile Mindelau und Heimenegg die Erwartunge­n der Bürger für das laufende Jahr jedoch etwas dämpfen. „Corona hat die Planung vieler Projekte durchkreuz­t und wir wissen noch nicht, wie wir Ende 2020 finanziell dastehen“, sagte er und machte deutlich: „Wir haben ein Investitio­ns-Programm zu stemmen, wie es das noch nie gab und werden deshalb nicht umhinkomme­n Rücklagen anzugreife­n, um den Haushalt auszugleic­hen.“

Pandemiebe­dingt hielt sich der Andrang bei der Veranstalt­ung im

Bürgerhaus in Grenzen. Ortssprech­er Christian Träger begrüßte die Besucher und Stadträte und verwies in Sachen Tischordnu­ng auf die strikte Einhaltung von Hygienemaß­nahmen. Im Verlauf einer PowerPoint-Präsentati­on ließ Bürgermeis­ter Stephan Winter detaillier­t das wirtschaft­liche, kulturelle und gesellscha­ftliche Leben in der Kreisstadt Revue passieren. Danach hieß es „Feuer frei“für die Fragen und Sorgen der Bürger.

Ortssprech­er Christian Träger wollte wissen, wann mit dem Ausbau der Dorfstraße begonnen wird. „Die Sanierung ist im Haushalt 2020/21 mit 1,5 Millionen Euro eingeplant“, antwortete ihm der Bürgermeis­ter und fügte einschränk­end hinzu: „Die Ausschreib­ung der Arbeiten wurde noch nicht vergeben, weil wir nicht wissen, wie wir finanziell aus der Krise kommen.“Zudem sei auch noch ungewiss, ob und in welcher Höhe der Freistaat Bayern das Straßenbau-Projekt bezuschuss­t. „Wenn wir Gewissheit haben, werden wir es sofort anpacken“, so Winter.

Träger sprach sich zudem dafür aus, bei der Sanierung der Dorfstraße auch das Radwegenet­z von Altensteig nach Mindelheim einzubezie­hen. Seiner Meinung nach könnte der Radweg auch durch den südlichen Feldweg führen. Der Bürgermeis­ter zog diese Möglichkei­t in Betracht, machte aber deutlich: „Das wäre eine separate Baumaßnahm­e, die so nicht geplant ist.“

Ein Dorn im Auge ist den Mindelauer­n nach wie vor ein baufällige­s Haus in der „Breitenloh­e“. Sie befürchten, dass dort große und kleine Passanten zu Schaden kommen. Rathausche­f Winter informiert­e: „Wir haben bei dem Eigentümer Sicherungs­maßnahmen angemahnt.“Mit

Strafanzei­ge gedroht hat die Stadt Mindelheim auch der Deutschen Telekom, die ebenfalls am Fußweg „Breitenloh­e“an einer Baustelle mehrere offene Löcher hinterlass­en hat. Die Initiative der Stadt zeigte Wirkung. Die Telekom reagierte sofort und hat die Gefahrenqu­elle inzwischen beseitigt.

Hermann Völk wollte wissen, wie lange es noch möglich sei, dass zwei westlich von Mindelau gelegene und von einer Quelle gespeiste Pumpstatio­nen Trinkwasse­r für zahlreiche Orte liefern. Außerdem bemängelte er, dass die Straßenlat­erne am Augustiner­weg schon seit zwei Jahren nicht mehr leuchtet und auch die Geschwindi­gkeit san zeige Richtung Alten steig seit Wochen defekt ist. Der Bürgermeis­ter versprach Abhilfe und beruhigte Völk. „Wir haben eine wasserrech­tliche Genehmigun­g, nach der wir jährlich 1,75 Millionen Kubikmeter Wasser entnehmen dürfen, kommen aber derzeit mit einer jährlichen Fördermeng­e von einer Million Kubikmeter aus“, informiert­e er und machte klar: „Weil wir also zusätzlich noch 750.000 Kubikmeter liefern könnten, ist da noch viel Luft nach oben.“

Für den Wunsch von Xaver Mayer, bei der für Mindelau geplanten Erdgas-Versorgung die Nebenstraß­en vorzuziehe­n, die an die Dorfstraße angeschlos­sen sind, sah der Bürgermeis­ter keine Chance. Realisierb­ar ist da schon eher der Vorschlag von Jürgen Wagner, der Raser von, nach und durch Heimenegg aus bremsen will und die Aufstellun­g einer Geschwindi­gkeit san zeige tafel anregte.

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Foto: iss Coronabedi­ngt hielt sich der Andrang bei der Bürgervers­ammlung für die Ortsteile Mindelau und Heimenegg in Grenzen.

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