Kultur darf schon noch lustig sein
Thomas Mayer alias „Der Vogelmayer“sorgt mit bayerischem Charme im Füchsle in Kirch-Siebnach für Stimmung
Kirch-Siebnach Menschen zum Lachen zu bringen, ist eine hohe Kunst. Thomas Mayer alias „Vogelmayer“beherrscht sie perfekt. Geschickt gewählt auch der Titel seiner neuen Tour mit dem immerhin 6. Programm des beliebten Künstlers aus Niederbayern: „Dahoam“.
Ein Begriff, der gerade in heutiger Zeit doppelt wohltuend rüberkommt. Das nach Life-Unterhaltung für die Lachmuskeln ziemlich ausgehungerte Publikum fand sich entsprechend erwartungsvoll im Wirtshaus beim Füchsle in KirchSiebnach ein.
Dort hatten Wirtin Rosemarie Gerber und ihr Team – unter Beachtung aller Corona-Bedingungen – für ein perfekt gemütliches Ambiente gesorgt.
In Vorfreude auf die Präsentation erklärt sie: „Wenn schon Kultur: dann lustig.“Solide, doch äußerst stimmig arbeitete „Vogelmayer“Themen wie Liebe, Geld und Gesundheit ab, widmete sich jedoch zur Freude der zahlreichen Gäste ausgiebig der „Heimat“. Es tut richtig gut, wie er mit angenehmer Stimme singt: „I glaub, dass doch a jeder Mensch dahoam sein wui, dahoam, des is kein Ort, dahoam, des is a G’fui.“
Auch seine Gitarre hat er gut im Griff, denn die Zeiten, in denen er nicht wusste, „wie man eine Saite auswechselt und ich mir jedesmal ein neues Instrument kaufen musste“, sind längst Vergangenheit. Zudem ist er überzeugt: „Wer in Kirch-Siebnach auftreten darf, der hat es geschafft!“Auf die Frage, wie er sich fit hält, verrät er: „Mit der Trendsportart 2020: Zurückgehen, weil Maske vergessen.“
Zwischen abwechslungsreichen selbst geschriebenen Songs und Gedichten haben auch deftige Witze Platz. Einen kurzen Ausflug unter die Gürtellinie verzeiht man ihm jedoch, und das „Sammelkörbchen“mit freiwilligem Honorar für sein Musik-Kabarett füllt sich.
Kein Wunder, da er zuvor mit verschmitztem Lächeln offenbarte, dass man als Künstler nicht jeden Tag etwas essen müsse, aber an jedem zweiten „war scho schee“. Er hat’s einfach drauf, der Vogelmayer, und seinem bayrischen Charme kann man sich kaum entziehen. Ein gelungener Abend, der hoffen lässt, dass es mit den Möglichkeiten kultureller Darbietungen weiter aufwärtsgeht.