Einbrüche, Überfall: Juwelier wird erneut zum Ziel Krimineller
Polizei Ein Angestellter berichtet, wie oft das Geschäft in Bad Wörishofens Fußgängerzone schon beraubt wurde. Beim Einbruch am Freitag gingen die Täter mit brachialer Gewalt vor
Bad Wörishofen Mit brachialer Gewalt sind Einbrecher in der Nacht in ein Juweliergeschäft in Bad Wörishofen eingedrungen. Binnen Minuten haben die Täter wertvolle Beute gemacht. Einbruch, danach Kripo, Spurensicherung: Für die Belegschaft des Juweliers ist das mittlerweile traurige Normalität. Es war in diesem Jahr bereits der zweite große Raubzug auf das Geschäft. „Es ist schon der dritte Einbruch, seit ich hier arbeite, dazu kam noch ein Überfall“, sagt ein Angestellter. Und das ist auch noch nicht alles.
Bei dem Einbruch in das Juweliergeschäft am Denkmalplatz in Bad Wörishofen haben die Täter wertvollen Schmuck erbeutet. In der Schaufensterauslage waren vor allem teure Uhren ausgestellt. Mehr als ein Dutzend davon seien gestohlen worden, sagt ein Angestellter gegenüber unserer Redaktion. Seinen Angaben zufolge beträgt der Wert der Beute rund 50.000 Euro.
Nach Angaben der Polizei versich die Einbrecher am Freitag gegen 4.20 Uhr gewaltsam Zugang über die Schaufensterscheibe des Hollfelder-Hauses. Dabei richteten sie einen Schaden von rund 15.000 Euro an. In der Schaufensterscheibe aus Sicherheitsglas klafft ein großes Loch in Form eines Dreiecks – so wie schon beim Einbruch im Januar dieses Jahres. Der Angestellte des Juweliers sagt, die Täter hätten die Scheibe mit einer Motorsäge aufgeschnitten. Zwar löst in diesem Moment die Alarmanlage des Ladens aus. Aber die Einbrecher hätten nicht lange gebraucht, um ihre Beute zusammenzuraffen, sagt der Mitarbeiter. „Nach drei ober vier Minuten waren die sicher schon wieder weg.“
Im Zusammenhang mit dem Einbruch fielen einem Anwohner zwei dunkel gekleidete Personen auf, welche in Richtung Fidel-KreuzerStraße davonrannten.
Die Polizei habe sofort nach dem Bekanntwerden des Einbruchs eine Fahndung eingeleitet, berichtet ein Sprecher. Diese sei allerdings erfolglos geblieben. Zunächst übernahm der Kriminaldauerdienst die Ermittlungen in Bad Wörishofen, am Freitagvormittag dann das zuständige Fachkommissariat der Kripo Memmingen. Wer die beiden dunkel gekleideten Personen gesehen hat oder sonst verdächtige Beobachtungen rund um die Tat gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Memmingen zu melden, unter der Telefonnummer 08331/100-0.
„Da ist wohl eine Bande unterwegs“, mutmaßt der Mitarbeiter des Juweliers. Von der Polizei habe er gehört, dass es ähnliche Fälle in Bayern gegeben habe, etwa in Starnberg. Der Mann arbeitet seit 2006 für das Juweliergeschäft. Allein in dieser Zeit habe es drei Einbrüche und einen Überfall gegeben, berichtet er. Insgesamt sei der Laden schon vier Mal von Einbrechern heimgesucht worden.
Warum immer dieses Geschäft? An Juwelieren mangelt es in Bad Wörishofen ja nicht. „Ich weiß es nicht“, sagt der Mitarbeiter, der naschafften mentlich nicht genannt werden will. „Offenbar hat sich in der Szene herumgesprochen, dass wir viele luxuriöse Uhren führen.“Jeder Einbruch sei ärgerlich, sagt der Mann. „Aber mir ist wichtig, dass keinen aus der Belegschaft etwas passiert ist.“
Zuletzt war der Juwelier Ende Januar Ziel von Einbrechern. Diese gingen ebenfalls roh ans Werk und schnitten ein Dreieck aus der Scheibe. Die Polizei teilte damals mit, der Beuteschaden liege wohl im hohen fünfstelligen Bereich. Dazu komme ein Sachschaden von etwa 12.500 Euro.
1999 schlug eine osteuropäische Bande den Laden in der Kneippstraße kurz und klein und entkam mit Beute im Wert von einer halben Million Mark. Sie wurden geschnappt und zu langen Haftstrafen verurteilt.
2003 ereignete sich dann ein weiterer spektakulärer Einbruch in das Geschäft. Der Fall erregte weithin Aufsehen. In Mindelheim luden die Täter damals die Beute um.