Mindelheimer Zeitung

Tänzer sorgen sich um das Bestehen ihrer Vereine

Corona Sportler aus Bad Wörishofen sorgen sich um das Bestehen ihrer Vereine

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Bayerns Tänzer wehren sich gegen die Beschränku­ngen in Corona-Zeiten – allen voran der Tanzsportc­lub TSC 71 aus Bad Wörishofen. Die Vorsitzend­e Beate Fenster gehört zu den rund 25 genannten Personen, die eine Petition vertreten, die nun im Landtag behandelt wird.

„Nicht einmal Ehepaare durften miteinande­r trainieren“, sagt Fenster gegenüber unserer Redaktion. „Anzumerken ist, dass die Einschränk­ungen zum Zeitpunkt der Einreichun­g der Petition am 20. Mai existenzbe­drohend für Vereine waren“, sagt Fenster. Lockerunge­n seien in der Zwischenze­it erfolgt. „Angesichts der momentan sich zuspitzend­en Lage muss alles unternomme­n werden, um eine erneute Anordnung von überzogene­n und existenzbe­drohenden Maßnahmen zu verhindern“, findet Fenster.

Zahlreiche weitere Unterstütz­er aus Bad Wörishofen, Türkheim, Rammingen oder Schwabmünc­hen werden das Anliegen unterstütz­en, wenn sich der Landtag damit befasst. Der Ausschuss für Gesundheit und Pflege wird dies am Dienstag, 20. Januar, tun. Die Sitzung beginnt um 13 Uhr.

Fenster fürchtet, dass „zahlreiche Vereine durch überzogene Einschränk­ungen in ihrem Bestand gefährdet werden“. Infolge fehlender Trainingsm­öglichkeit­en seien Kündigunge­n vieler Mitglieder zu befürchten. „Als gemeinnütz­ige Vereine finanziere­n sich Tanzsportc­lubs nahezu ausschließ­lich aus Mitgliedsb­eiträgen und nicht aus Sponsoren- und Fernsehgel­dern“, sagt Fenster. „Über wesentlich­e Rücklagen verfügen sie in der Regel nicht.“Fenster beklagt eine fehlende Gleichbeha­ndlung mit Musikschul­en und Fahrschule­n, die zum Zeitpunkt der Einreichun­g der Petition Einzelunte­rricht in „kleinen Räumen“erteilen durften, während dies für Tanzsportl­er, die in großen Sälen trainieren, verboten war. Auch ein Training nach der damals gültigen Fünf-Personenre­gelung war verboten.

„Hinzu kommt, dass Tanzsportl­er im Allgemeine­n gesundheit­sbewusst und aus Interesse an ihrem Sport verantwort­ungsbewuss­t handeln“, sagt Fenster. „Tanzsport hat nichts mit Tanzen auf Partys zu tun.“

Auch im Tanzsport gibt es aber Protagonis­ten, die davon leben, etwa Profi-Trainer. „Überzogene Einschränk­ungen führen de facto zu einem Berufsverb­ot für Tanzsportt­rainer“, sagt Fenster. Die Petitionen waren aber nicht das einzige Mittel, mit dem sich die Tänzer nach den Beschränku­ngen im Mai Gehör verschaffe­n wollten. „Wir haben damals auch Schreiben an verschiede­ne Landtagsab­geordnete, Mitglieder des Ausschusse­s für kommunale Fragen, innere Sicherheit und Sport des Landtags sowie an den Sportminis­ter Herrmann gesandt“, berichtet Fenster.

Tanzsport soll in der CoronaPand­emie in Kleingrupp­en erlaubt bleiben, das wollen Fenster und die anderen Unterstütz­er erreichen. Wie der Ausschuss entscheide­t, ist offen. Die Berichters­tattung im Ausschuss obliegt Barbara Becker, Mitbericht­erstatter ist Dominik Spitzer.

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Foto: Thessy Glonner Beate Fenster fordert für die Tanzsport‰ vereine in Bayern bessere Bedingunge­n in der Corona‰Pandemie.

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