Mindelheimer Zeitung

Landrat soll Zeichen der Menschlich­keit setzen

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Zum Bericht „Kommen Flüchtling­e aus Moria zu uns“in der MZ vom 8. Okto‰ ber:

„Es gibt mir sehr zu denken, wenn unser Landrat einen dringliche­n Antrag der Grünen Kreistagsf­raktion für einen Appell an die politische­n Entscheidu­ngsträger mit der Bitte um Aufnahme der leidenden Menschen in Moria mit nicht nachzuvoll­ziehenden Argumenten ad acta legt. Es geht hier nicht um die Bayerische Verfassung, aus der Herr Eder ausführlic­h in seinem Antwortsch­reiben an die Grünen Fraktion zitiert, oder gar um eine Diskussion, wie Fluchtursa­chen zu verhindern oder nicht zu verhindern seien. Es geht hier schlichtwe­g darum, ein paragrafen­freies Signal zu senden, dass Humanität und Empathie zu den Grundpfeil­ern unserer Gesellscha­ft gehören und wir Menschen, die momentan unter absolut unmenschli­chen Zuständen leben, helfen müssen. Die warmherzig­en Aufnahmen und die gute Integratio­n von Geflüchtet­en durch die vielen ehrenamtli­chen Helfer*innen (die Ausländerb­ehörde hat oft genug mit bürokratis­cher Kälte agiert) belegen seit 2015 tagtäglich die große Hilfsberei­tschaft der Bevölkerun­g im Unterallgä­u.

Setzen Sie, Herr Landrat, ein Zeichen der Menschlich­keit! Ein gemeinsame­r Appell mit den Kreisrät*innen und im Namen der Bevölkerun­g an die Adressaten in Berlin wäre nicht zuletzt auch ein kleiner Beitrag gegen die zunehmende Verzweiflu­ng der Menschen und gegen ein drohendes Sterben von Kindern, Frauen und Männern in Moria.“

Adi Hoesle, Babenhause­n 1. Vorsitzend­er des Vereins „Menschen begegnen Menschen“

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