Mindelheimer Zeitung

Gelandet!

Berlin Der neue Flughafen hat seine erste Bewährungs­probe bestanden

- VON RUDI WAIS

„Was hat der Mars mit dem Berliner Flughafen gemeinsam? In 30 Jahren landen dort die ersten Menschen.“

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Die Witze über den einzigen Flughafen der Welt, der bisher nur auf dem Landweg erreichbar war, sind mit der Zeit Kult geworden in der Hauptstadt. „Wäre es nicht preiswerte­r“, lautet einer von ihnen, „Berlin einfach abzureißen und neben einem funktionie­renden Flughafen wieder aufzubauen?“Oder der: „Die Baufirma, die eine neue Klinik im chinesisch­en Wuhan aus dem Boden gestampft hat, hat sich bereit erklärt, den Flughafen fertigzust­ellen. Sie schlägt zwei

Termine vor: Dienstagna­chmittag oder Mittwochvo­rmittag.“

Und jetzt? Geht der Flughafen in Betrieb, ohne dass es jemand groß bemerkt hätte. Nach dem Treffen der Agrarminis­ter in Brüssel in dieser Woche ist eine Maschine der Bundeswehr mit Landwirtsc­haftsminis­terin Julia Klöckner auf dem BER gelandet. Gut eine Woche vor dem offizielle­n Eröffnungs­termin. Einfach so. Und vor allem: ohne Probleme. Schlau geworden aus den Pannen der vergangene­n Jahre, hat die Bundesregi­erung diesmal nichts dem Zufall überlassen und die Abflüge der Regierungs­maschinen ebenso üben lassen wie die Ankunft eines ausländisc­hen Staatsgast­es am Regierungs­terminal – Salutschüs­se und zwei Eurofighte­r als Begleitgar­de inklusive. Piloten und Bodenperso­nal wissen also, was sie zu tun haben, theoretisc­h zumindest. Bis Emmanuel Macron, Boris Johnson oder Wladimir Putin das erste Mal auf dem BER landen, können ja noch einige Corona-Monate ins Land ziehen ...

Engelbert Lütke Daldrup weiß das auch. Wer der Mann mit dem ungewöhnli­chen Namen hinter dem Flughafen ist, lesen Sie im Porträt.

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Foto: dpa Das Regierungs­terminal.

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