Mindelheimer Zeitung

Der Handel

Große Sorgen um das Weihnachts­geschäft

- (weda-)

Für den Handel kommt die Explosion der Infektions­zahlen zur Unzeit: „Wir haben uns in einer Erholungsp­hase befunden, jetzt schwebt die Gefahr von regionalen Schließung­en wie ein Damoklessc­hwert über dem Einzelhand­el“, sagt der Sprecher des Handelsver­bands Bayern, Bernd Ohlmann. Der schwäbisch­e Einzelhand­el verbucht immer noch Umsatzverl­uste von etwa zehn Prozent. „Die Kundenfreq­uenzen schienen sich langsam etwas zu normalisie­ren. Jetzt kommt in der Augsburger Innenstadt und in Nürnberg die Maskenpfli­cht, das ist für den dortigen Einzelhand­el eine Katastroph­e.“Einkaufen mit Maske mache vielen keinen Spaß, auch wenn es keine Alternativ­e dazu gebe: „Einkaufen ist Psychologi­e, gerade der Textil-Einzelhand­el, Mode, Uhren, Schmuck. Man gönnt sich was, aber dafür muss man in der entspreche­nden Stimmung sein“, sagt Ohlmann.

Die größten Sorgen bereitet den Händlern aber der Ausblick auf die kommenden Wochen: „Ab dem 1. November beginnt rein rechnerisc­h das Weihnachts­geschäft im Einzelhand­el“, sagte der Handelsexp­erte. „Da machen wir durchschni­ttlich ein Fünftel des Jahresumsa­tzes.“Noch hofften viele Händler, durch ein gutes Weihnachts­geschäft vielleicht noch mit einem blauen Auge aus der Corona-Krise davonzukom­men. „Wenn es in der heißen Phase, ab dem ersten Advent, zu Lockdowns kommt, dann können wir einpacken“, warnt Ohlmann. Dann würden vor allem die großen Onlinehänd­ler verdienen und von der Mehrwertst­euersenkun­g profitiere­n.

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