Ohne sechs
Eishockey Mit einem Turnier wird der Neustart gewagt – allerdings nehmen nicht alle Teams teil
Augsburg Nach monatelangem Stillstand setzt die Deutsche Eishockey Liga mit einem Testturnier ein Zeichen für die erhoffte Rückkehr in den Saisonbetrieb. Acht von 14 Mannschaften kehren für den Wettbewerb vom 11. November bis 12. Dezember auf das Eis zurück. Ob der angedachte Saisonauftakt Mitte Dezember möglich wird, bleibt allerdings unsicher, auch wenn seit Donnerstag mit der Bekanntgabe des Wettbewerbs ein Schritt in die richtige Richtung geschafft scheint. Wie groß die finanziellen Zwänge sind, zeigt, dass ein Topklub wie die Kölner Haie beim Testlauf fehlt. Auch wenn der Klub den Wettbewerb herbeisehne, müsse er „in Anbetracht der Situation doch vernünftig bleiben“, sagte Lothar Sigl, Gesellschafter der Augsburger Panther. Seine Mannschaft gehört zu den Teams, die von einer Teilnahme abgesehen haben: Ohne eine konkrete Perspektive auf den Start der Saison, „hat es keinen Sinn, den kompletten Kostenapparat hochzufahren und die prekäre wirtschaftliche Situation, in der wir uns unverändert befinden, weiter zu verschärfen“, so Sigl in einer Mitteilung des Vereins.
Der Geschäftsführer der Eisbären Berlin, Peter John Lee, wertete den MagentaSport Cup dagegen als „ein sehr wichtiges“Zeichen: „So rückt unser Sport wieder in die öffentliche Wahrnehmung und die Spieler erhalten darüber hinaus Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen.“Wenige Tage nach dem Deutschland Cup der Nationalmannschaft, für den nach Absagen Ersatzteilnehmer gefunden werden müssen, beginnt das Turnier mit zwei Vierergruppen mit Hin- und Rückspielen.
Der DEL-Neustart war Anfang Oktober ein zweites Mal auf unbestimmte Zeit verschoben worden, die Champions Hockey League wurde abgesagt. Wie die Eishockey News zuvor berichtete, soll das Turnier eine „Antrittsprämie in nicht unerheblicher Höhe garantieren“. Die Adler Mannheim deuteten mit den Worten „Solidarität“und „Loyalität“und einer Einigung nach mehreren Gesprächen an, dass ein zusätzlicher Gehaltsverzicht der Spieler womöglich Voraussetzung war. Der Düsseldorfer Geschäftsführer, Harald Wirtz, bestätigte dies der Rheinischen Post für die DEG und sagte mit Blick auf den Beitrag der Geldgeber: „Das ist ein großes Zeichen der Mannschaft und ein klares Statement der Gesellschafter, aufs Eis und nicht in den Winterschlaf zu gehen.“
Neben den Adlern, der DEG und Berlin spielen die Krefeld Pinguine, die Grizzlys Wolfsburg, die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, Red Bull München und die Schwenninger Wild Wings mit. Neben Köln und Augsburg verzichten Ingolstadt, Nürnberg, Straubing und Iserlohn.