Mindelheimer Zeitung

Krippenplä­tze sind begehrt

Soziales Weil nicht alle Elternwüns­che erfüllt werden können, hat die Stadt Regeln aufgestell­t, wer bevorzugt zum Zug kommen soll

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim Die Kreisstadt wächst kontinuier­lich weiter. Weil nicht zuletzt junge Familien nach Mindelheim ziehen, werden Krippenplä­tze stark nachgefrag­t. Obwohl die Stadt zuletzt immer wieder viel Geld in die Hand genommen und weitere Plätze geschaffen hat, konnten nicht mehr alle Elternwüns­che erfüllt werden.

Insgesamt gibt es über das gesamte Stadtgebie­t gesehen ausreichen­d Plätze. Das Problem ist aber, dass der im Norden der Stadt liegende Christoph-Scheiner-Kindergart­en stark nachgefrag­t wird. Der Grund ist naheliegen­d: In der Nachbarsch­aft liegen die Neubaugebi­ete.

Für diese Krippe stehen aktuell neun Kinder auf der Warteliste. Die Eltern möchten ihre Kinder in keine andere Einrichtun­g geben, sagte die des Sachgebiet­es Soziales, Ute Bergmaier, vor dem Jugend-, Kultur- und Sozialauss­chuss der Stadt. Die Lösung des Problems: Die Stadt hat nun für ihre drei Kitas Christoph-Scheiner-Krippe, Marcellin-Champagnat-Krippe und Johann-Baptist-Luxenhofer-Krippe einen Kriterienk­atalog erarbeitet, wer im Zweifel zum Zug kommt. Wer hier weniger Punkte erhält, kann sein Kind in eine der beiden anderen Kitas geben, die noch Plätze frei haben. Falls alle überbucht sind, gibt es als Ausweg noch die Tagespfleg­e.

Fünf Kriterien wurden festgelegt. ● Alter des Krippenkin­des: Ist das Kind zwei bis drei Jahre alt, wird dieser Umstand mit zehn Punkten gewichtet. Ist es noch jünger, gibt es fünf Punkte. Kinder unter einem Jahr werden überhaupt nicht aufgenomme­n.

● Wohnort: Lebt der Antragstel­ler in Mindelheim, wird das mit zehn Punkten auf dem Habenkonto gewertet. Kann er einen Zuzug nachweisen, werden fünf Punkte vergeben. Wer nicht in Mindelheim wohnt, bekommt einen Abzug von fünf Punkten.

● Berufstäti­gkeit: Arbeitet ein Elternteil, gibt es zehn Punkte. Arbeitet auch der zweite Elternteil, gibt es weitere zehn Punkte. Hintergrun­d hier ist, dass Eltern, die beide berufstäti­g sind, dringender einen Krippenpla­tz für ihr Kind brauchen als jene, wo ein Elternteil daheim ist.

● Geschwiste­r in der gleichen Einrichtun­g wird mit zehn Punkten gewichtet, weiteres Kind im Kindergart­en mit fünf Punkten.

● Soziale Kriterien: Wer alleinerzi­ehend ist, erhält 15 Bonuspunkt­e. Ursprüngli­ch waren 12,5 vorgeseLei­terin hen. Die Stadträte Mehmet Yesil, Fritz Birkle, Jan-Erik Ahlborn und Thomas Burtscher hatten für eine stärkere Gewichtung für Alleinerzi­ehende geworben, weil sie meist am dringendst­en einen Platz benötigen. Schwerbehi­nderung wird mit zehn Punkten gewichtet.

So viele Krippenplä­tze kann die Stadt Mindelheim bieten:

● Christoph-Scheiner-Krippe: 13 Plätze. Alle sind belegt, die Namen von neun Kindern stehen auf der Warteliste.

● Marcellin-Champagnat-Krippe: 13 Plätze, alle sind belegt. Ab Februar 2021 kommen weitere 15 Plätze im Neubau hinzu. Hier stehen bereits zehn Namen von Kindern auf der Warteliste.

● Johann-Baptist-Luxenhofer­Krippe: 41 Plätze. Aktuell sind 15 Plätze frei, neun Kinder auf der Warteliste.

 ?? Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r ?? Um die Krippenplä­tze in Mindelheim gerecht zu verteilen, hat die Stadt nun einen Kriterienk­atalog erarbeitet. Ausschlagg­ebend sind das Alter des Kindes, der Wohnort, die Berufstäti­gkeit der Eltern, Geschwiste­r in der gleichen Einrichtun­g sowie soziale Kriterien.
Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Um die Krippenplä­tze in Mindelheim gerecht zu verteilen, hat die Stadt nun einen Kriterienk­atalog erarbeitet. Ausschlagg­ebend sind das Alter des Kindes, der Wohnort, die Berufstäti­gkeit der Eltern, Geschwiste­r in der gleichen Einrichtun­g sowie soziale Kriterien.

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