Krippenplätze sind begehrt
Soziales Weil nicht alle Elternwünsche erfüllt werden können, hat die Stadt Regeln aufgestellt, wer bevorzugt zum Zug kommen soll
Mindelheim Die Kreisstadt wächst kontinuierlich weiter. Weil nicht zuletzt junge Familien nach Mindelheim ziehen, werden Krippenplätze stark nachgefragt. Obwohl die Stadt zuletzt immer wieder viel Geld in die Hand genommen und weitere Plätze geschaffen hat, konnten nicht mehr alle Elternwünsche erfüllt werden.
Insgesamt gibt es über das gesamte Stadtgebiet gesehen ausreichend Plätze. Das Problem ist aber, dass der im Norden der Stadt liegende Christoph-Scheiner-Kindergarten stark nachgefragt wird. Der Grund ist naheliegend: In der Nachbarschaft liegen die Neubaugebiete.
Für diese Krippe stehen aktuell neun Kinder auf der Warteliste. Die Eltern möchten ihre Kinder in keine andere Einrichtung geben, sagte die des Sachgebietes Soziales, Ute Bergmaier, vor dem Jugend-, Kultur- und Sozialausschuss der Stadt. Die Lösung des Problems: Die Stadt hat nun für ihre drei Kitas Christoph-Scheiner-Krippe, Marcellin-Champagnat-Krippe und Johann-Baptist-Luxenhofer-Krippe einen Kriterienkatalog erarbeitet, wer im Zweifel zum Zug kommt. Wer hier weniger Punkte erhält, kann sein Kind in eine der beiden anderen Kitas geben, die noch Plätze frei haben. Falls alle überbucht sind, gibt es als Ausweg noch die Tagespflege.
Fünf Kriterien wurden festgelegt. ● Alter des Krippenkindes: Ist das Kind zwei bis drei Jahre alt, wird dieser Umstand mit zehn Punkten gewichtet. Ist es noch jünger, gibt es fünf Punkte. Kinder unter einem Jahr werden überhaupt nicht aufgenommen.
● Wohnort: Lebt der Antragsteller in Mindelheim, wird das mit zehn Punkten auf dem Habenkonto gewertet. Kann er einen Zuzug nachweisen, werden fünf Punkte vergeben. Wer nicht in Mindelheim wohnt, bekommt einen Abzug von fünf Punkten.
● Berufstätigkeit: Arbeitet ein Elternteil, gibt es zehn Punkte. Arbeitet auch der zweite Elternteil, gibt es weitere zehn Punkte. Hintergrund hier ist, dass Eltern, die beide berufstätig sind, dringender einen Krippenplatz für ihr Kind brauchen als jene, wo ein Elternteil daheim ist.
● Geschwister in der gleichen Einrichtung wird mit zehn Punkten gewichtet, weiteres Kind im Kindergarten mit fünf Punkten.
● Soziale Kriterien: Wer alleinerziehend ist, erhält 15 Bonuspunkte. Ursprünglich waren 12,5 vorgeseLeiterin hen. Die Stadträte Mehmet Yesil, Fritz Birkle, Jan-Erik Ahlborn und Thomas Burtscher hatten für eine stärkere Gewichtung für Alleinerziehende geworben, weil sie meist am dringendsten einen Platz benötigen. Schwerbehinderung wird mit zehn Punkten gewichtet.
So viele Krippenplätze kann die Stadt Mindelheim bieten:
● Christoph-Scheiner-Krippe: 13 Plätze. Alle sind belegt, die Namen von neun Kindern stehen auf der Warteliste.
● Marcellin-Champagnat-Krippe: 13 Plätze, alle sind belegt. Ab Februar 2021 kommen weitere 15 Plätze im Neubau hinzu. Hier stehen bereits zehn Namen von Kindern auf der Warteliste.
● Johann-Baptist-LuxenhoferKrippe: 41 Plätze. Aktuell sind 15 Plätze frei, neun Kinder auf der Warteliste.