Polizei warnt vor Liebesbetrügern
Unterallgäu Ein 46-jähriger Unterallgäuer ist Opfer einer professionellen Betrugsmasche geworden: Er lernte im Internet eine Dame aus Russland kennen, die ihm die große Liebe vorspielte. Dann bat sie ihn, 4500 nach Russland zu überweisen, damit sie zu ihm nach Deutschland kommen könne. Die Frau kam allerdings nie und der Kontakt riss ab. Weil der 46-Jährige nun allerdings das Geld zurückhaben wollte, erstattete er Anzeige bei der Polizei.
Die Polizeiinspektion Mindelheim hat die Ermittlungen wegen Betruges aufgenommen und dabei festgestellt: Die Person hinter dem Profil der angeblichen Online-Bekanntschaft hat es nie gegeben.
● Die Masche Das Phänomen ist bei der Polizei als „Love Scamming“bekannt, das nach einem ersten Höhepunkt Mitte des letzten Jahrzehnts nun offenbar ein Comeback erlebt: Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete im Jahr 2019 zehn Ermittlungsverfahren, 2020 sind es bereits 31. Die Täter erbeuteten 2019 aus sieben Fällen über 50.000 Euro, 2020 aus 21 Fällen bereits mehr als 340.000 Euro.
● Der Hintergrund Die Opfer werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft und es entsteht eine emotionale Abhängigkeit. Auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.
● Die Empfehlungen Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen.